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Zwangspfandautomat!
Ich habe ein gottähnliches Wesen gesehen, ich habe ihn gesehen, ihn, den unbesiegbaren Zwangspfandrückgabeautomat!
Im Tejdschüüh an der Gutenbergstrasse. Er war 2 Meter gross und unsterblich. Mit lächerlichen zwei Plastikflaschen und einer leeren Bierdose wollte ich ihn ausprobieren - es wurde ein lehrreiches Desaster! Ich dringe wie ein Forscher des 18. Jahrhunderts ein in die Welt der Rücknahmeautomaten!
Es war ein erhebenes Gefühl, diese Produkt deutscher Ingenieurskunst leibhaftig zu befingern! Obwohl auch andere, grosse europäische Nationen mit diesen High-Tech-Produkten experimentieren. Was reden wir über den Niedergang der deutschen Wirtschaft, wenn wir uns mit so wenig zukunftsträchtigem Kleckerkram wie Gentechnik und Nanontech beschäftigen: Die Zukunft gehört den Dosenpfandautomaten! Ich sehe schon die Filmtriologie vor meinem geistigen Auge: Der D3 kommt zurück aus der Zukunft, um die Menschheit vor den aggressiven Pfandflaschen zu beschützen!
Ich berichte Liebrecht von diesem Tekknoautomaten, der mit Laserstrahlen das Leergut prüft und hernach geldwerte Papiere ausspuckt, die am Zeitungkiosk samt Pfandmarken (erinnert mich an das frühe Kaisersheftchen!) zu Eurii gemacht werden. Er aber sprach vom Verbrechen gegen die Sprache Goethes, Shakespeares und Molieres! Er hatte im SOUPjekt [siehe die Halle-Kolumne] ein Produkt auf der Karte gesehen, das gleich gegen die Konventionen dreier europäischer Sprachen verstiess: Baguette's!
Baguette's! Das Ende naht, es spielt zweifelsfrei in der Flachspülerliga. Zum Thema "Flachspüler" [--> Fahrgaststrommessung] hat sich ein US-Amerikaner ein paar Gedanken gemacht! Zurück zum Thema. Wie angedeutet: Meine Quote beim Erstkontakt war nicht allzu gut: Ich gab drei Produkte in das Innere der Höllenmaschine und zwei wurden zurückgewiesen: Einmal eine Dose Köthener Spezial Pils, 0,5l (Anzeige des Automaten: "Kein Pfand!") und eine Plastikflasche Christinen Premium Qualität Mineral Vitamin, 0,5l (Das Urteil: "Barcode nicht lesbar!"). Der Götzendienst am D3 stellt sich also schwieriger dar als erwartet. Aber ich werde mich seinem Innern und seiner Funktionsweise schon nähern. Zwanghaft gehe ich Montag dieser Woche erneut zum Dosenpfandautomaten, rufe kurz zu Hause an ("Vielleicht kann ich ja was mitbringen"). Erstmal erschrecke ich mich mörderisch, als eine Frau abhob und sich mit "Schomberg" meldete... ich hatte Angst, es handele sich um ein schizophrenen Schub ("Hmmh, Schomberg?! Du bist doch garnicht zu Hause??"). Hatte ich bei meinem Feldversuch zuviel von den Laserstrahlen abbekommen?
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| Interviewantwort der Woche! "Aber von Griechenland sind Sie doch Derbys gewohnt. Wie Panathinaikos gegen Olympiakos Piräus." "Kolkka: Stimmt. Am letzten Spieltag. Erst wurden wir von den gegnerischen Fans mit Leuchtraketen beschossen, anschließend von den eigenen verprügelt. Ich bin froh, dass ich es überhaupt überlebt habe." |
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Nein, auf einmal erinnerte ich mich Tanjas Namenmodifikation. Ich bin unglaublich froh, das die deutsche Wirtschaft sich mittlerweile auf wichtige Dinge fokussiert. Nicht mehr solche Peanuts wie beispielsweise der Know-How-Export von angewandtem Kernenergiewissen, das können die Franzosen deutlich besser, sie ergehen sich ja noch im anachronistischen Luxus, Kernkraftwerke zu betreiben, nein: Dosenpfandautomaten, doch das grösste Manko habe ich bis dato verschwiegen: Die Dosen dürfen nicht zerdrückt sein, wenn sie der Maschine übergeben werden! Das macht eine Rückführung von RSE-Dosengut nicht einfacher. Aber auch da werden wir durch den Einsatz unserer grossen, männlichen Gehirne eine Lösung finden ;-)) Ich bin zutiefst berührt davon, wie schnell sich das Leergut im Auge der Pfandprüfung dreht, die bepfandete Flasche, deren Dresscode - äh - Barcode nicht angenommen wird. Plastikdarwinismus on the rocks, Muchacho! Und doch: Ich komme mir vor wie Peter Lustig für Arme, "Löwenzahn" der digitalen Nuller Jahre und ich denke kurzzeitig darüber nach, meinen Schuh auszuziehen und einen Socken der Prüfung zu opfern.... und der mensch / heißt mensch / weil er vergisst, weil er verdrängt / und weil er schwärmt und stählt / weil er wärmt, wenn er erzählt... Ich sollte mich mal wieder an einer literarischen Ganzschrift versuchen!!!!
"Zellhaufen, was konsumierst Du da?!"
"Apfelkuchen!"
Dies wird der Beginn meiner Kurzgeschichtensammlung "Gelantine und Zellhaufen im Schoppenland", dem Dokument der Generation Postpoproman, sein. Während ich hier sitze und schreibe, überlege ich gerade, ob ich genug kriminelle Energie habe, den D3 zu überlisten. Vielleicht werde ich morgen Abend, kurz vor Toreschluss, wenn die Temperaturen auf angenehme 40 Grad im Schatten gesunken sind, versuchen, mit Einwegflaschen JEVER, erworben an der Tankstelle an der Frankfurter Strasse, den modernen Sarlac zu überlisten. Und dann schreibe ich eine Ode an den Untertypen Tomra R 83 HCp:
Lyrische Motive: Dosenpfandautomat (I)von Heiko Schomberg (geb. 1971)
Nun reich' mir doch des schalen
Bieres Blume
Das einst das Haupt des Wulfen Karl
Mit endlos Durst bedeckt
Je weiter ich mich von ihm entferne
Blechleiche um Blechleiche
je näher kommt er mir: Überdeutlich - D3 -
Weltenretter
Dein Name sei R 83 HCp!
Hingestellt in einstig Schreibwarenladen (überteuert)
und ausgestellt
für den Schneideraum meiner Neugier
(nicht: meiner hinteren Hirnwand!)
Blecherne Schlingmasse,
durchpulst von Bier, von Wasser, von
zäherem Saft.
Unglaublich, diese Ausstattung!
Leistungsmerkmale: Registriergeschwindigkeit: < 2 Sekunden pro Gebinde bei 3-fach-Erkennung. Handlinggeschwindigkeit: ca. 40 Gebinde in der Minute (von der Eingabe bis zum Bondruck). Datenbankspeicher: maximal: bis zu 1.500 Gebinde und bis zu 10.000 EAN-Codes. Erkennungstechnologie: Videobilderkennung TRIPHigh-End-Barcodeleser, Metalldetektor, Materialerkennung BMS (optional).
Ich ziehe den Hut vor soviel Technik! Dieses deutsche Werk des norwegischen Wunders wurde 1985 gegründet und ist auch im - völlig unterschätzten - Bereich des “Bottle-Consulting” tätig. Vielleicht sollte ich meine Selbständigkeit aufgeben und Flaschenberater werden?!?! Wir werden sehen. Auf jeden Fall werde ich dieses aufstrebende Unternehmen weiterverfolgen. Ob die dem Jürgen wahnsinnig viele Köfferchen samt Inhalt (undefiniert!) geschickt haben?!
Den Corpsbrüdern wünsche ich erholsame + enthaltsame Semesterferien, allen Gästen der DoHo danke ich an dieser Stelle für Ihr Kommen und den Umstand, dazu beigetragen zu haben, diesen Tag zu einem Unvergesslichen gemacht zu haben und den unglaublich vielen Sponsoren werden in nächster Zeit Photodokumente und Dank auf analogem kMail-Wege zugehen. Gruss, Euer Schomberg (Flaschenberater in spe!).
P.S.: Kennst jemand einen guten Merchandisingshop in Barcelona (Bartzelohna)?!?! |