Schülerlotsendienst als gesellschaftspolitische Aufgabe (Auszug aus meinem Schülerlotsenbuch von 1984) Natürlich steht beim Schülerlotsendienst im Vordergrund, dass er im Zusammenhang mit allen sonstigen Massnahmen zur Schulwegsicherung, vor allem dazu dient, die Schulkinder sicher über die Strasse, sicher zur Schule und wieder nach Hause zu bringen. Diese Aufgabe können nicht alle Schüler erfüllen, sondern nur diejenigen, die besonders geeignet erscheinen, dafür ausgebildet werden und sich später auch dabei in der Praxis bewähren. Wer dazu in der Lage und bereit ist, zeigt damit aber auch, dass er schon in diesem Alter eine zusätzliche Verantwortung übernehmen kann. Dazu ist mehr Wissen, mehr Können und ein besserer Einblick in das Verkehrsgeschehen erforderlich. Gleichzeitig ist aber auch damit die Übernahme einer meist ersten Verantwortung für andere verbunden. Unsere Gesellschaft lebt davon, dass sich ein bestimmter Teil der Bürger zur Erhaltung und zur Festigung des Gemeinwohls dafür freiwillig zur Verfügung stellt. In der Schule kann das als Klassen- oder Schulsprecher, aber auch als Schülerlotse geschehen. Später werden die Möglichkeiten grösser und umfassender. Erkennbar wird die gesellschaftspolitische Aufgabe vor allem daran, dass Du als Schülerlotse nicht für Dich, sondern ausschliesslich für andere, meist jüngere oder schwächere Schüler da bist. Du kannst daher die Tätigkeit als Schülerlotse als einen ersten und aktiven Beitrag als Staatsbürger für unsere demokratische Gesellschaft ansehen, so wie das wohl bei den meisten, wenn nicht sogar allen Schülerlotsen gewesen ist, die seit 1953 Schülerlotse waren. |