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Was macht Frau Mair am Himalaya?! (Eine Zeitungsnabelschau)



"Hast Du Pacman?" "Nein" "Hast Du Space Invaders?" "Nein" "Hast Du Asteroiden?" "Nee, aber mein Vater hat welche, man wie der sich manches Mal auf Toilette quält..." Automatische Datenweiterleitung 1.




Sex sells?! Die Sexualisierung der Politik macht mir einfach ANGST!!! Hoffentlich verklagt mich Bundeskanzler-Kohl Schröder jetzt nicht für diese Aussage....




Manuskript eines Zweckoptimismuses: "In den ersten, vier fünf Spielen wird Borussia jetzt sehr erfolgreich sein und den Grundstein für den Klassenerhalt legen", sagt Heiko Schomberg überzeugt: "Schon am Sonntag beim FC Bayern ist ein Punkt drin. Der Kader reicht - trotz des grotesken Verletzungspechs." Automatische Datenweiterleitung 2. Wie gehabt: Seit Sonntag weiss ich, das meine Prognosen auch nicht mehr das sind, was sie nie waren....:-(( Dafür scheint es mit dem BMG-Karneval ganz gut zu laufen: Sitzung schnell ausverkauft. "Nur wenige Minuten nach Eröffnung des Vorverkaufs waren gestern alle Eintrittskarten für die erste Karnevals-Sitzung der Borussia vergriffen: Am Sonntag, 2. Februar, präsentiert der Bundesligist im Kunstwerk Wickrath vor 800 Gästen die erste närrische Sitzung seiner Geschichte. Und bei dieser Nachfrage ist klar: Eine Wiederholung in der nächsten Session muss her."




Der Antichrist als seit 1986 schmerzende Wunde "Burruchaga"! Sehr interessant ist der Scan aus dem Buch "Der Stadionmörder", der ein ganz schwieriges Verhältnis beschreibt: Die [akademische] Linke und der Fussball!




Wasserbetten-Lombardo! Dank an Herschel für die Zuspielung des Streichholzbriefchen-Ausrisses. Gut, das ich das schreiben und nicht sprechen muss ;-)) Nee, Herschel, da ist Samstag ein Bier für Dich drin....


 

Es ist vorbei: Nein, ich möchte doch nicht der Duzfreund vieler Societymenschen sein. Ich wäre gerne Deutschlands härteste Chefin! Quasi: "Domina wider Willen" [Der Spiegel.de-Artikel]:

 

Judith Mair rächt sich in einem neuen Buch an der New Economy. Nun wird sie in Talkshows als Deutschlands härteste Chefin verkauft. Ein Missverständnis?

Das kleine Ladenbüro in der Kölner Altstadt wirkt wie ein Straflager: Zusammengepfercht in zwei winzigen Zimmern arbeiten sechs Designer an ihren Computern. Die Fenster zum Hof sind vergittert, die Aschenbecher voll, die Wände kahl.

Ihr erstes eigenes Büro, sagt Judith Mair, sei noch enger gewesen. Die Tristesse des Gestaltungsbüros "Mair u.a." ist allerdings so etwas wie ein Programm - als Gegenentwurf zu den vermeintlichen Arbeitsparadiesen früherer Startups. "Arbeit macht eben grundsätzlich keinen Spaß", ist Mitinhaberin Mair, 30, überzeugt. Mit "After-Work-Partys" oder Sprüchen wie "lunch is for loser" sei diese Erkenntnis nur lange "vernebelt" worden.

[...] Mairs knallharter Ruf ist Folge ihres Buchs "Schluss mit lustig!", das kürzlich bei Eichborn erschien und demnächst in zweiter Auflage gedruckt werden soll. Es ist vor allem eine Abrechnung mit der Spaßgesellschaft.

 

Ein Rezensent auf Amazon macht noch eine interessante Bemerkung:

"Unerheblich sind in diesem Zusammenhang kleinere Details, die so nicht haltbar sind. Assessment-Center (S. 120) wurden nicht von US-Miliärs entwickelt und wurden dann von Deutschen rezipiert. Vielmehr waren es Militärpsychologen der Reichswehr, die Auswahlverfahren für Offiziersanwärter entwickelten. Aber das ist eine Petitesse und soll die Aussagekraft und Glaubwürdigkeit des Buches nicht schmälern."

[...]Ihr Credo: Disziplin, Regeln und Verbindlichkeit brächten allemal mehr als Tinnef wie "soft skills", Teamgeist, emotionale Intelligenz und Flexibilität. Diese weichen Faktoren verschleierten nur ihren wahren Zweck. Der liege darin, "alles unverbindlich" zu halten, um den Mitarbeiter dann "beliebig überfordern und ausbeuten" zu können.

Mit ihrer schlichten, griffigen These konnte Mair sich im Nu selbst in den Medienkreislauf einspeisen: als Anführerin neuen, weil alten Schlags. Als Hüterin preußischer Tugenden, die nun durch die Talkshows gereicht wird. Als Firmen-Domina wider Willen, denn ganz geheuer ist ihr der neue Rummel selbst nicht. Eine Zeitschrift wollte sie kürzlich schon als Diva des Neokonservatismus feiern, was ihr dann doch zu weit ging. "Vielleicht bin ich naiv, aber nicht so dumm, dass ich bei so was mitmache", sagt sie.

Wenn auch vieles von Mairs Thesen schon irgendwo gesagt wurde, so erstaunt doch, mit welcher Eloquenz die Diplomdesignerin ihrer eigenen Zunft zusetzt. Denn schließlich war auch sie eine typische Job-Nomadin der New Economy, die in der Cyber-Ära mindestens eine neue Ideologie, wenn nicht gar die permanente Rebellion gegen die erstarrte Gesellschaft der Old Economy sah.

Nachdem sie ihr Diplom in Köln erhalten hatte (unter anderem für die Untersuchung verschiedener Putzstile), ging Mair zu einer Agentur nach Berlin, um Reklame für fettreduzierte Margarine zu entwerfen. Anschließend heuerte sie beim Hamburger Trendbüro an und durfte in Umfragen den "Spaßfaktor" eines Haarfärbemittels testen. Vor zweieinhalb Jahren schließlich bezog sie mit drei ehemaligen Studienkolleginnen die dürftig umgebauten Toilettenräume eines Kölner Bürokomplexes.

Aus ihren Klofenstern beobachteten die vier Frauen die florierenden Start-ups auf dem Hof. Es war die Zeit des Hypes, nur Judith Mair und ihre Freundinnen schienen vergessen worden zu sein. "Die Jungs fuhren da unten mit ihren Kickboards herum und wurden mit Venture-Kapital zugeschüttet", sagt Mair. "Wir hatten noch nicht mal Kreditkarten." Sie wurden von allen geduzt und "irgendwie nicht ernst genommen". Es gebe so viele Designbüros, habe eine Gründungsberaterin der Stadt gesagt. "Die riet uns allen Ernstes, Hochzeiten zu organisieren."

Um auf sich aufmerksam zu machen, traten die vier Gründerinnen fortan nur noch im dunkelblauen Stewardessen-Look auf. Sie gaben sich feste Bürozeiten und schworen, niemanden in der Branche mehr zu duzen.

In Anspielung auf die Werbeagentur "Scholz & Friends" nannten sie sich "Mair und andere". "Da sollten sich Ironie und Banalität paaren", sagt die Chefin. Ihr erster Auftrag war die Gestaltung des Internet-Auftritts eines Gesundheitsportals. Bei der Präsentation lobte deren Chefin die vier Frauen. "Ihr habt den USP unheimlich gut herausgearbeitet und der 'benefit' ist klar zu erkennen", habe die gesagt, erinnert sich Mair. "Ich hab nichts davon verstanden." Mair erweiterte die Regelfibel ihres Büros allerdings um eine weitere: "kein Entertainment, keine Attitüde, keine Anglizismen". Wenn ein Kunde Wörter wie "benefit" wünscht, muss er das bei Mair extra bezahlen.

Als das fünfseitige Bürogesetz über eine Bekannte Mairs beim Eichborn-Verlag landete, "da wollten die eigentlich 100 goldene Regeln daraus machen". Nach zähem Kampf einigte man sich auf 20. Dabei greifen bei "Mair u.a." noch nicht mal die: Dass die Vorgesetzte das letzte Wort hat, scheint bei vier gleichberechtigten Partnerinnen und einer Praktikantin nicht sonderlich von Belang. Und Mair pocht auch nicht drauf. Im Büro duze man sich sogar. Dass sie Namensgeberin des Gan- zen sei, liege nur daran, dass ihrer der unkomplizierteste Name war.

Ganz langsam scheint sich das Buch auszuzahlen. Zwei neue Aufträge hat das Büro bekommen. Mair erzählt, dass sie das Putenfleisch einer Firma "möglichst jung" verkaufen soll, und sieht dabei aus, als würde ihr gleich schlecht werden.

 

Das Wort der Woche ist

 

Saftschubse!

Das pejorative [Link zwecks Bildungsauftrag!] Wort für "Stewardess".

Ansonsten?! Na, was wohl: Floskeln für's Volk! Es schlug knapp mein neues Lieblingswort "Strassenwahlkampfedding"....

Jedem Wohl und keinem Wehe?! Wer flüstert, lügt?! Oder wie die FAZ schreibt: Die grausame Chefin. [Der FAZ.net-Artikel]:

 

[...] Mair nämlich hat ein Buch geschrieben, das "Schluss mit lustig!" heißt und ein Plädoyer ist für strenge Verhaltensregeln am Arbeitsplatz: Disziplin und strenge Hierarchien statt Mitbestimmung und kreativem Chaos. Hätte ein 60-jähriger Graukopf ein solches Buch verfasst, es wäre kaum beachtet worden. Die junge, hübsche Judith Mair aber trat eine Tournee durch alle Medien an.

Penetrantes Geduze

"Kölns härteste Chefin" war sie in der Schlagzeile einer Boulevardzeitung, die auch die seriöse Presse anlockte. Alle druckten ihr Foto und bestaunten das so zart wirkende, als Chefin eines Kommunikationsbüros in der Kölner Altstadt aber offensichtlich gnadenlose Wesen. Es sei eine Lüge, sprach Mair in Mikros und Diktiergeräte, dass Arbeit Spaß mache. Man müsse Angestellten klare Regeln setzen, die alten Werte Fleiß, Pünktlichkeit und Akkuratesse pflegen, sich vom "penetranten Geduze" und anderen Unsitten der New Economy verabschieden. So sprach Mair, die prompt als Domina der Arbeitswelt zum Dauergast in Talkshows wurde.

Auch dem "Spiegel" hat Judith Mair, wenn wir uns recht erinnern, ein kurzes Interview gegeben. Um so überraschender, dass sie an diesem Montag schon wieder dort auftaucht: Eine ganze Seite räumt man ihr diesmal für ein Porträt ein, welches ihr Image zum "Missverständnis" erklärt. So sei die Jungunternehmerin völlig verblüfft, dass man sie als Galionsfigur eines Neokonservatismus feiern wolle.

Die schöne Zicke

So naiv, wie sie sich im "Spiegel" jetzt gibt, ist die mit allen Wassern des Werbebusiness gewaschene Mair wohl kaum. An ihrem Image hat sie mit ihren provokanten, prägnant formulierten Statements - "Die New Economy war die Pubertät der Wissensgesellschaft. Zeit, dass wir erwachsen werden" - fleißig mitgebastelt, wohl wissend, dass auch in der Seifenoper die schöne Zicke oft am populärsten ist. Nichts ist dem Verkaufserfolg eines Buches förderlicher als ein Autor oder eine Autorin, die umstritten ist.

Dem "Spiegel" entnimmt man nun, dass Frau Mair gerade einmal vier Mitarbeiter hat: Allzu viele Menschen sind dem Terror durch "Kölns härteste Chefin" somit nicht ausgesetzt. Auch lässt sich die Unternehmerin von ihren eigenen Untergebenen duzen. Bemüht sich Judith Mair mit kleinen Schritten darum, ihr Image als Hassfigur der New Economy zu dekonstruieren? Wie auch immer: Die mediale Inszenierung hat verdeckt, dass einiges von dem, was die Buchautorin Mair schreibt, durchaus bemerkenswert ist. Mit ihrer harschen Kritik am "Flexibilitätswahn" der Unternehmen schlägt sich Mair, die lange Jahre selbst als "Nomadin" in der New Economy unterwegs war, sogar auf die Seite der Arbeitnehmer. Indem man jenen vorgegaukelt habe, die Firma sei eine große Familie, die Belegschaft ein wirkliches Team, in dem sich jeder für das "Projekt" opfere, habe man sie im Grunde "beliebig überfordern und ausbeuten" können. Und wer tatsächlich geglaubt habe, in der New Economy gebe es keine Hierarchien mehr, der dürfte dies spätestens dann als Hirngespinst erkannt haben, als sein Vorgesetzter ihm die Kündigung überreichte.

So verbirgt sich hinter der vermeintlichen Grausamkeit Judith Mair in Wirklichkeit ein bodenständiger, arbeitnehmerfreundlicher Realismus. Und während die letzten Überlebenden der New Economy um 22 Uhr mit ihrem Chef in fröhlicher Runde auf den Teamgeist anstoßen, sind die Angestellten Judith Mairs längst zu Hause bei ihren Familien: Um 18 Uhr ist bei Mair nämlich Dienstschluss. Verbindlich. [Text: @jöt - Bildmaterial: FAZ.NET]

 

Endlich mal wieder ein Buch, das man guten Gewissens empfehlen kann. In Ermangelung anderer Themen sollte man sich der Entmystifizierung der "New Economy" widmen. Arbeit muss nicht zwingend Spass machen, that's it! 

BTW: Die nächste Kolumne sollte ursprünglich den Titel "Schwarz-grün ist die Haselnuss!" tragen - sie wird geschoben! Lest nächste Woche über unseren untauglichen Versuch, per Bahn innerhalb von zwei Stunden von Mönchengladbach nach Bad Godesberg zu gelangen....

 

An diesem Samstag, den 01. Februar 2003, findet adH ein "Kleinstumtrunk" anläßlich meines Geburtstages "29d" statt! Ansonsten: Euch ein schöne Woche, Schomberg.

 

 

 

 

P.S.: "PJB" schrieb im Gästebuch unter der Überschrift "Grenzwertig": "Würde gerne mal was Intelligentes über HochschullehrerInnen hören. Oder hat der Corporierte mit dieser Spezies zu geringen Kontakt, um sich äußern zu können?". Ja, hat er! Denn er hat sein Studium im Februar 1999 beendet!

 

P.P.S.: Ächte Vrüünde... siehe www.welt.de/data/2003/01/22/35117.html ... Dank an Garth, Brunsvigae für die Zuspielung des Artikels.

 

P.P.P..S.: Na, wollen wir Sonntag den Grundstein dafür legen, dass es im März d.J. einen Bundeskanzler-Kohl Clement gibt?!?!