Christian S. (23), Indologiestudent aus Marburg: Ich finde, das Thema wird von den Medien künstlich aufgebauscht. Mir ist es eigentlich schnuppe, was da so vor sich geht. Wichtig ist doch, zu studieren und Bierjungen zu trinken. Es ist also eher 'ne Frage des Zeitmanage-ments, oder?! Anson-sten kann doch jeder selbst entscheiden, ob er so etwas sehen möchte oder wegzappt. Gezwungen wird ja schliesslich keiner! Wär' ja auch noch schöner, nicht wahr? Wollen sie eigentlich wissen wie 'Bierjunge' auf Sanskrit heisst?!
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Heiko S. (64), Personalberater aus Halle/S.: Also ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der einen solchen Zinnober veranstaltet. Auch in meiner Leibfamilie ist so etwas jedenfalls noch nie vorgekommen. Aber die jungen Leute machen heute ja eh was sie wollen. Kerle, Kerle, Kerle, Bierjungen. Was kommt als nächstes?! Prominente, die sich im Dschungel rumtreiben?! Eine WG die 24 Stunden am Tag von Kameras beobachtet wird? Ist ja auch alles kein Wunder, es gibt ja keine Vorbilder mehr!
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Carl-Albert H. (36), Buchhänd-ler aus Köln: Ja, auch ich finde Bierjungen ekelhaft und kann nicht verstehen, wie man so etwas im Fernsehen zeigen kann. So etwas gehört in die Privatsender verbannt! Als es 1984 in Ludwigshafen losging, war mir klar, dass auch Liveübertragungen von Bierjungen nicht mehr allzu fern sind. Heute haben wir den Salat. Bierjungen nach der Tagesschau, Sexuali-sierung der Politik - 'Armes Deutschland!' kann ich dazu nur sagen. Aber wir haben es ja so gewollt.
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Marc P. (23), Werksstudent aus Würzburg: Wie, 'Verbindungs-haus'? Ihr Journalisten solltet Euer Handswerkszeug schon besser beherrschen. Es heisst grammatikalisch korrekt ‚Verbandshaus’, korrekter noch: ‚Verbandsplatz’. Und ich persönlich mag die Schweizer. Ausserdem sollten Korporationen mit der Zeit gehen und es besser und knackiger 'Beerboy' nennen. Ansonsten finde ich, dass Ozzy so gut wie nichts mehr an der Tasse kann. Aber er hat wenigstens ganz nette und suesse Haustiere.
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Reto H. (26), Womanizer aus Berlin: Diese Frage ist mal wieder typisch für die bundes-republikanische Bigot-terie. Die Medien schreiben wie schlimm das alles ist, die besten und schnellsten Bierjungentrinker werden wie Popstars in der Öffentlichkeit verehrt und in Wirklichkeit macht doch nur die Grossindustrie (Interbrew, Brau und Brunnen AG, Oettinger) das grosse Geld mit uns! Der absolute Wille zur Unterhaltung wird auf dem Altar des Kommerz' geopfert! Verabscheuungswürdig, finde ich das!
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