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Was ist was? Heute: Screenshot in den Achtzigern...



Hier ein weiterer Beweis für die rheinische "Gleichheit des Ungleichen". Punkkneipe ("Trash-Chik") mit Bundeskegelbahn. Bild: Heiko Schomberg im Rahmen eines bürgerlichen Sonntagspazierganges. Und deshalb ist diese Stadt - den 2. Äffzeh ausklammernd - eben lebenswert ;-))


Montagmorgen am ICE-Gleis in Deutz. Harald Schmidt geht an mir vorbei, ein Kollege meint: "Das war doch Harald Schmidt, oder?". Was soll ich tun? Ihm hinterher sprinten und meinem Halbgott, für den ich eine fast hansmeyerische Verehrung hege & pflege, auf Knieen um ein Autogramm anwinseln? Äusserlich ungerührt, sage ich laut und vernehmlich "Jaja, alt ist er geworden. Aber grösser als im Fernsehen wirkt er." Für andere kann ich Autogramme besorgen (Tita von Hardenberg, Zukunftsprojekt FJ Wagner) aber für mich selbst ist es mir zu peinlich. Liegt vermutlich daran, dass ich die Erlebnisse rund um die Autogrammstunde mit Lothar Matthäus von 1982 nie ganz verwunden habe. Obwohl ich in diesem Jahr einen Riesenerfolg verbuchen konnte. In 20 Minuten Spielzeit holte ich meinen persönlichen Rekord bei "Pitfall", dem Jump'n'Run-Klassiker von Activision. Und da ich ja auch Mitglied im Activisionclub war, fertigte ich einen Screenshot an. Tja, unwissende Jugend, bei der Atarikonsole gab es keinen "Druck"-Knopf. Screenshot in den Achtzigern bedeutete, dass man einen Photoapperat ohne Blitz nahm, im konkreten Falle war es sogar eine Kodak(?)-Polaroid-Kamera und ich photographierte den Bildschirm. Mit dem Ergebnis wurde ich Deutschlandzweiter und fand sogar Erwähnung im Periodikum von Activison als "Mitglied von Harry's Explorers Club". Das waren noch Zeiten, ich hatte echt 'ne schöne Kindheit, diesen Erfolg konnte ich bei "H.E.R.O." leider nie wiederholen..... und dann eben noch die Sache mit Loddarmaddäus... Das Wochenende davor: Mit meinem Lieblingskollegen bei meinem Lieblingskunden gewesen. Einstieg in Taxi Richtung Mertonviertel am Frankfurter Südbahnhof. Einmal durch die ganze Stadt gequält. Fahren Sie bitte in die Olof-Palme-Strasse. Meinen Unterhaltungsversuch ("Was macht Ihr Jungs eigentlich mit Arie van Lent?" "Wer ist Arie van Lent?") blockt der Taxifahrer geschickt ab! Aber dann lege ich nach.

 

"Jaja, die Olof-Palme-Strasse. Wir sind hier, um den Mord an ihm aufzuklären." Der Taxifahrer blickt ungläubig, sagt 5 Minuten nichts, und dann, nach schier endloser Stille, sagt er in breitestem Frankfurterisch: "Eiguddewie, is' des waaaar?" Denke manchmal darüber nach, ein Was ist was?-Buch zu schreiben, es gibt so viele Themen, die - meines Wissens - noch nicht beackert wurden.

 

Was ist was? Fussballultras
Was ist was? Corpsstudententum
Was ist was? Grosse Koalition
Was ist was? Currywurstbuttercremepizza bei die Fische
Was ist was? Personalberater
Was ist was? Intimschmuckzauber-Barbie
Was ist was? Versorgungsausgleich
Was ist was? Lagerwahlkampf
Was ist was? Gepäcknachkontrolle
Was ist was? Suche und Auswahl von Securitymitarbeitern mit guten Umgangsformen
Was ist was? Preiseinstiegssegmentbier
Was ist was? Schankverluste
Was ist was? Handyluder
Was ist was? MC Tatwaffe
Was ist was? Wurstteppiche
Was ist was? Marcelo José Pletsch
Was ist was? Grunzi, der singende Gugelhupf
Was ist was? Tagesrandzeitenmeetings
Was ist was? Löschzwerge
Was ist was? Screenshot in den Achtzigern...

(wird ggf. fortgesetzt)

 

Zum Thema "Wattissendennenn Faulenzer, erhielt ich folgende Zuschrift, die ich eigentlich nicht gelten lassen kann, da sie an heiko [at] schomberg [punkt] org gerichtet war und nicht wie erwünscht, an watt-zur-hoelle-issen-faulenzer [at] kraftgesang [punkt] de.

 

"Grüß Dich Schomberg,

betreff Deiner Frage wie die zur Bezeichnung "Faulenzer" gekommen sind, komme ich leider nur mit der - fast übermäßig - simplizistischen Antwort: aus der Seemanssprache! Sind wohl die Marketingspezialisten solcher Produkte auf die Idee gekommen, dass "Futteral" (so das ursprüngliche Wort dafür) veraltet sei, Schulmäppchen zu allgemein, die Seemansprache aber über das interessante Wort "Ladegeschirr" verfügt. Dass es sich dabei ursprünglich um ein Besteck zum Masthochklettern handelt kann hier ja so stehen bleiben. Laut www.itsteps24.de/index.php der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Schiffsbefestiger wird diese Kletterhilfe aber auch "Faulenzer" genannt. Dass Ladegeschirr sowohl als Synonym für Federfutteral wie auch für "Baumaufholer" dienen kann mag zwar einerseits sein. Für beide aus dieser Analogie den gleichen Spitznamen zu wählen ist die andere.

Dein aufmerksamer Wikipedia-Leser Rohrer "

 

Was würde ich bloss ohne Rohrer machen, er gibt mir das Gefühl, gelesen zu werden. Einen Leser in Marburg, einen in Cölbe, die eine oder den anderen versprengten Physiker - man ist manchmal schon mit so wenig zufrieden ;-)) Mit profunden Kenntnissen nervte ich dann auch eine Mitarbeiterin in unserer Werkskantine. Wussten Sie eigentlich, das Snickers früher in einer roten Verpackung verkauft wurde?" "Och ja?" "Jawoll, in etwa zu der Zeit, in der der Big Mäc noch in einer gelben Styroporverpackung vertrieben wurde!" "Ach, ja stimmt, da kann ich mich auch noch dran erinnern!" Mein Kölner Leibbursch rief mir noch folgenden Dialog zu, der schön ist und die moderne Welt erklärt. Ein Schweizbesiegerverlierer richtet das Wort an einen Mittrainierenden im Fitnessstudio: "Ey, voll krass konkret ey. Ey guck mal was isch misch gekauft habe. Konkret krassen Kapuzenpulli für die Wintersaison. Ey, der ist voll krass, der ist von Londsdale (gesprchochen "Lantzdeel"). Das ist so nen (ACHTUNG!!!) "Fascho-Label". Voll krass ey." Darauf reagiert der ziemlich deutsche Karl-Heinz: "Ähe. Hmm. Ich trag ja lieber Klotten von "Pit Bull"."

 

In weniger als drei Wochen ist Weihnachten, also: Die Binnenkonjunktur ankurbeln! Euer Schomberg (Big-Mäc-Vertriebsleiter West)