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Verschwende Deinen Sonntag!
Eigentlich wollte ich heute die gestrige Geburtstagsfeier von Knöll VI auskurieren und den lieben Gott 'n guten Mann sein lassen. Doch irgendwie habe ich Blut geleckt, was meine Kolumne angeht. So sind die Corpsbrüder: Erst fixen Sie Dich an und dann muß man irgendwelche Kolumnen verfassen, ohne zu ahnen, ob die Absonderungen irgendeinen Menschen interessieren. Da hat man jahrelang Max Goldt gelesen und ist so schlau wie vorher. Und der Sonntag ist auch hin.
Eigentlich ist mir ja keine Peinlichkeit zu hoch, ich bin ja ziemlich groß, aber die Sache mit dem SV-Liebchen läßt mir irgendwie keine Ruhe. Niemand konnte mir bisher die Motivation überzeugend erklären. Selbst Ewering, ein Corpsbruder der sich sehr gut im WWW auskennt, konnte mir keine plausible Erklärung liefern. Ich werde diesbezüglich am Ball bleiben. Außerdem befürchte ich, in Bälde die Namen der Corpsbrüder [Zensur 1] und [Selbstbeschränkung 2] dort zu lesen. Alles in allem wirklich erschütternd. Naja - bis dato gibt es dort wenigstens noch keinen Schwabenzirkel. Es wäre auch schön, wenn das so bliebe!
"Die Tragik des Fußballs ist, daß Schönheit nicht immer erfolgreich ist.", sagte Günter Netzer. Ich persönlich glaube nicht an Verschwörungstheorien, bin jedoch nach der Weltmeisterschaft der Meinung, daß Günther Netzer ausgetauscht und durch einen Roboter ersetzt wurde. So weit ist die Bundesrepublik gesunken: Wir vergeben Grimme-Preise an künstliche Lebewesen.
An dieser Stelle muß - es ist einfach ein Zwang - ich meinen derzeitigen Lieblingswitz kundtun:
Ein Mann fährt an einem brüllend heißen Sommertag auf dem Rhein, bei Köln, Kanu. Da ihm langsam heiß wird, schöpft er eine mit der linken Hand eine Handvoll Wasser zum Trinken. Das sieht ein Rheinländer, der auf einer Brücke steht, und ruft: "He, dat Wasser kannst du nit trinken, dat is jiftisch!" Der Kanufahrer hört nicht recht, ist erschöpft, paddelt weiter und schöpft noch eine Handvoll. Der Rheinländer ruft wieder: "He, du, dat is puret Jift, trink dat nit!!!" Der Kanufahrer ist aufmerksam geworden, paddelt näher und ruft: "Ik kann U nicht verstaan, ik ben Nederlands!" Der Rheinländer:"Du mußt mit beide Häng schöppe, mit beide Hände', da hass mehr von!" Gefangen in der Schattenwelt von Schabernack und Kalauertum! Passend dazu ist dieser Link. Den Niedergang eines der größten Idole aktiver Corpsstudenten mitzuerleben, ist eine deprimierende Angelegenheit. Doch manchmal hat Harald Juhnke auch angenehme Tage: Seht selbst: 9.45 Uhr: Begrüßung von Napoleon, Adenauer und Kaiser Nero, Glückwünsche zum Fünfzigsten (von sich selbst).
Ach, wie war das früher schön, wenn auf Corpsbesuchen zu vorgerückter Stunde, zehn bis zwanzig Corpsstudenten mit dem Brustton der Überzeugung" Und wir haben ein Idol, Harald Juhnke!" sangen. Was macht eigentlich derzeit Boris Jelzin? Die Neunziger waren schon eine verrückte Zeit. Wie er nach einem GUS-Gipfel alle Wodkareste leertrank und hernach dem Präsidenten von Aserbaidschan mit einem Desertlöffel auf dem Kopf herumtrommelte - Wunderbar!.
Ich verliere mich in Erinnerungen. Die Erstellung eines Kanons von Büchern, die man gelesen haben muß, ist immer eine schwierige und kaum zu bewältigende Sache. Auch und gerade in den Zeiten der PISA-Studie (ich sollte vielleicht mal eine Selbsthilfegruppe besuchen, "Das ist Heiko", "Hallo Heiko", mit tränenerstickter Stimme sage ich dann "Ja, ich habe Abitur in Nordrhein-Westfalen gemacht" Erschütterte Stille im Raum) ist es schwierig, zu definieren, was den Bildungskanon angeht. Unbedingt empfehlen möchte ich an dieser Stelle jedoch das Buch von Dietrich Schwanitz "Bildung". Gibt es jetzt als broschierte Ausgabe. Damit bin ich auch noch unserem "Bildungsauftrag" nachgekommen und wünsche Euch eine gute Nacht, Schomberg.
P.S.: Meine "Erweiterung des Politikbegriffs" ist zum Teil abgeschlossen. Das Passwort gibt es auf Anfrage - hier geht es zu Muck rockt Berlin .
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