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Prosa Nostra... et una coca-polla"Der Spross einer wohlhabenden Anwaltsfamilie wurde von seinen Freunden nur kurz 'Pels' gerufen, schmauchte unablässig Zigarren der Marke 'Stahl und Eisen' und genoss allabendlich einen 'guten Tropfen' des besten Weins." (FAZ vom 19.08.2008)
Was für ein Zitat! Tja, das waren noch richtige Kunstförderer. Mäzene aus Granit, so wie einst Real Madrid. Macher. Wie der unvergessene Harald Szeemann. Männer mit Werten und Ideen! Tja, ich habe seit der letzten Ausgabe wieder einiges erlebt, aber leider nicht die Gelegenheit gehabt, darüber zu schreiben. Oder es waren Dinge, die ich selbst hier nicht wiedergeben kann und die ich dereinst in dem Buch „Memoiren eines Personalers“ (hier suche ich noch nach einem griffigen wie marketingorientierten Untertitel) nach meinem Heimgang als Privatier getrost veröffentlichen kann. Vielleicht waren die Erlebnisse auch so banal, dass selbst ich sie nicht hochjazzen kann? Es gibt halt andere Prioriäten im Moment. Nein, nicht dass ich bei einem Blick ins Semesterprogramm u. lb. Suevia festgestellt habe, dass ich ein Bewerbungsseminar in Marburg an zwei Tagen halte (entgegen der fernmündlich avisierten Eintagestermins, verdammte Schlingel!), nein, diese Fremdverplanung meine ich nicht: Die Vorbereitungen auf den Jahreserholungsurlaub in der Toskana, auf jupp "Tossy" genannt, laufen auf vollen Touren und verlangen ein gewisses Augenmerk: packen, planen, pipapo!
Vor allem die Premiere, die erste Fahrt mit einem Nachtzug im biblischen Alter von 37,5 Jahren von Amsterdam nach Mailand, Zustieg Köln, hat an den Wochenenden nicht mehr Zeit für das Verfassen von "Schombergs Welt" gelassen.... Ich hoffe nur, dass auf der Fahrt von Mailand nach Florenz kein Fußballspiel dort stattfindet. Hinzu kommt - neben der Zeit für die Planung der Sommerfrische, der Petite Tour, erschwerend, dass ich mich tatsächlich mal wieder bei den Blaumützen habe blicken lassen... live & in Farbe & anstrengend ;-). Ferner wurde ich zu einer Fahrradtour gezwungen: Das Ende war – jenseits von Hinternschmerzen und Muskelkater noch am gleichen (!) Nachmittag - in jeglicher Hinsicht erfreulich: Ich erwarb eine Willi-Ostermann-Biographie, eine Richard-Wagner-Biographie und das für Kellerware recht gut erhaltene Fußballjahrbuch 1969/1970 - pro Buch nur 2 Euro und in dieser Reihenfolge gekauft. 1970: Hach, unsere erste Meisterschaft. Aber die Fahrt zum Neumarkt war eine nur mit dem Besteigen des K2 vergleichbare Anstrengung und Selbstüberwindung: Erst ein Hungerast an der Deuschtz-Arena, dann machte der Muskel zu. Ankunft am Neumarkt, Antiktrödelmarkt. Manchmal tue ich Dinge, die eigentlich nur Männer mit Doppelnamen und Fahradhelm (neon) tun. Aber mit ironischer Würde. Solange es geht. Der Nachmittag endete auf einem festgetauten Ausflugsschiff, "Alte Liebe" und mit dicken Botox-Monstern, die einen nicht unerheblichen Anteil der Ausflügler stellten....
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| Poll: Was haltet Ihr von Lord Darth Vader?
a) Lord Darth Vader war ein Ordnungsfaktor im All und es hat ihn zu früh erwischt
b) Nervt wie die Sau, und hat den Coolnessfaktor eines Toasters und riecht zumeist auch so
c) Kann unglaublich viel am Tie-Fighter-Knüppel, Schnappatem und der Macht
d) Macht alles kaputt
e) Darth Vaders Tod besiegelt den Sieg des Anarchismus über die Einheit des Reiches und seine pax universalis
f) Gute Quote: 9 Punkte aus vier Spielen, 6:1 Tore |
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So, ich sitze im ICE Jürgen Hingsen Kristina Söderbaum und kann noch ein bisschen an der aktuellen Ausgabe schreiben, damit überhaupt mal wieder was erscheint. Ich tippe im öffentlichen Raum; um mich herum drei chinesische Touristen an einem Vierertisch – da kann ich relativ gefahrlos die Worte dieser Zwischenkolumne Sprunghaftkolumne absondern und ohne größere Risiken auch die Korrekturfahnen von „ICE-Gedanken-III“ bearbeiten. Ernsthaftes Arbeiten = „paper work“ in Erwerbszusammenhängen, ist im öffentlichen Raum ohnehin kaum mehr möglich, da die Fernreisezüge ständig picke-packe-voll sind und die Mitreisenden unverschämt neugierig. Dabei müssen sie nicht immer auf den Monitor oder die Papiere des Nebenmannes schauen, um Infos zu erlangen; die richtige Show gibt es ja ohne viel Aufwand… und leider auch ohne Möglichkeit sich davor zu schützen: Ich rede natürlich von den Wichtig- und Vieltelefonierern der 200-Phon-Liga, die ungefragt einem ganzen Großraumabteil zu Ohren geben, was sie gerade für ein Multimilioneneurogeschäft abgeschlossen haben, Geschäftsgeheimnisse ausplaudern (so habe ich schon einige interessante Dinge über Mitbewerber erfahren) oder sich sonstwie wichtig tun. Manchmal nervt es auch einfach nur, wenn man sich auf analoge Medien konzentrieren möchte. Kennen wir ja alle aus eigener Anschauung & Erfahrung!
Es ist sehr schade, dass man in dieser Kolumne keine Umfrage einbauen kann, denn dieser nebenstehende Poll liegt mir schon seit vielen Jahren auf dem Herzen! Es werden und wurden ja in den letzten Jahren viele Halbwahrheiten, bizarre Bilder und unschöne Dinge über Lord Vader behauptet, generell gilt immer noch: Nach der Zerstörung des zweiten Todessternes waren auf einmal alle gegen Lord Vader. Deshalb wünsche im mir mal eine Umfrage, auf die alle Maulwürfe, Wühlmäuse und Bluthunde inbrünstig warten, nicht wahr? Nachklapp in eigener Sache: Nachdem ich 2007 mal auf der MS Willi Ostermann auf dem Rhein fuhr und bei einem Spaziergang auf dem Melatenfriedhof endlich einmal Willi Ostermanns Grab mit eigenen Augen sah, war es nur in sich stimmig, auch bei der Biographie ohne langes Federlesen zuzugreifen!
Tja, und dann haben wir unlängst den Gurkenversuch abgebrochen. Selbst die Fortbildung in diversen Foren haben mir nicht den entscheidenden Tipp gebracht, wie man die Gewächse retten konnte. Eine Gurke immerhin konnten wir ernten & verzehren. Der Rest vergammelte. Dabei hatte ich unter dem Stichwort "Mehltau bei Gurken“ im „Haus & Garten Forum“ folgenden Beitrag gefunden:
"Hallo ihr Lieben, ich war eben in meinem Garten und habe schon zwei 3-4cm große Gurken dran. Jetzt habe ich aber an einer anderen Pflanze gesehen, dass eine Gurke (fängt gerade an zu wachsen) gelb ist und kleine schwarze Pünktchen drauf hat. Was ist das?“. Meine erste Reaktion war: „Eine Banane?! Hallo?! "
Heute Nacht mal wieder von der Zeitmaschine geträumt. Habe mich diesmal nicht für Berlin in den röhrenden Zwanzigern entschieden, sondern für die griechische Antike und ihre bedeutendsten Erfindungen. Bin in Syracus gelandet. War aber nicht so dolle, Pythagoras, der alte Lümmel, hat einfach mit 'nem Stöckchen ein Dreieck in den Sand gemalt. Bin dann vor Langeweile aufgewacht. Danach habe ich mich endlich mal bei Twitter angemeldet, denn "Ich versuche jetzt auch die Welt in 140 Zeichen zu erklären und habe mir einen Twitterkonto zugelegt! Schaun' mer mal, wiettweiddajeht!" So, ich muss jetzt mal Schluß machen, aufgrund der schier übermenschlichen Anstregungen, die mir die Fahrradtour abverlangte, kann ich meine verkrampften Finger, die den Lenker und die Vorderbremse kontrollierten, kaum mehr auf der Tastatur halten.
Beste Grüße aus Stahlgetwittern, Euer Schomberg (Vertreter des Bionade-Biedermeiers & Web 2.0-Victim).
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