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"Eye'n pro sit dare gay mort lick kite!"

Heute mit dem Antippen der Fragen "Was ist wahre Kollegialität?" "Warum tragen die jungen Leute alle so affige Frisuren?" und dem untauglichen Versuch, eine Lanze für Kalk zu brechen.

 

Ich weiss die erste Frage ganz genau zu definieren: Mitdenken und Geschenke machen! Die damalige Arbeitswoche begann wirklich gut, wenn man am Vorabend auf 3sat einen Bericht "Grünes Gold" über das Kernöl aus der Steiermark sah und dann überbringt eine Kölner Kollegin ein Geschenk einer Österreichischen, nämlich eine Flasche Steiermark-Crack (aka Kürbiskernöl), die Übergabe fand in Wien statt - ohne Polizei! Super. Damit konnte ich meinen Vorrat um 0,25l auf 0,75 l erhöhen.

Das nenne ich doch mal eine mutige Kuendigung, oder anders: ein Praktikant macht Schluss! 

Und, auch 'ne unorthodoxe Art für einen Praktikanten zu kündigen... manchmal kann ich auch nachtragend sein ;-))

 

Da kann man auch die übliche Auswärtsniederlage der 'russia gut verpacken, und auch das aktuelle Dissing aus dem ZAG, wie wir jungen Leute sagen. Auf meine Vermeldung aktueller Adressdaten erhielt ich einfach ein "ich weiß nicht was es ist, aber die leute unter dem buchstaben "s" in meinem adreßverzeichnis haben die seßhaftigkeit von zigeunern.". Politisch korrekt ist das nicht. Eher zweifelhaft. Vielleicht sollte ich mein Adressbuch mal modifizieren ;-)) Oder wie es Kippenberger in seiner an Beuys angelehnten Autobiographie/Werkschau mal so schön formulierte:

 

"1993. Erarbeitet sich sein Adreßbuch neu, trennt sich von einigen Freunden. Hält die Musikwelt zunehmend für lapidar und die Theaterwelt für abgeschlossen." Schomberg wird im gleichen Jahr Corpsstudent, besucht die USA.

 

Das Nahumfeld ist derzeit wieder so, dass ich ein Diktiergerät benötige (oder mal in das Manual meines Handtelefons schauen sollte), da tagtäglich einfach tolle und auch weniger tolle Dinge um einen herum passieren. Aus der Abteilung Miniaturen aus Kalk (IV), heute: Kognitive Dissonanz am Kiosk!

 

Ich kaufe mir, wie jedesmal, wenn ich mich in die unsicheren Hände des ÖPNV begebe, die Wagnerbibel am Kiosk Kalk Kapelle (kann man nicht abkürzen!). Am Kiosk steht eine circa Siebzigjährige mit verfilztem Haar, der es scheinbar schon morgens schmeckt. Der Kioskbesitzer hat wie immer klassische Musik auf Düsenjägerlautstärke, die Dame schunkelt zu Schubert, ich nähere mich und sage laut und vernehmlich:

 

"Eine BILD, bitte!"

"Ja."

Die Dame zu mir: "Junger Mann, wollen sie mit mir tanzen?" (wieder zum zum Kioskmän gedreht, sagt sie: "Die jungen Leute heute können ja alle nicht mehr richtig tanzen, der ist auch eine Generation zu jung dafür").

Ich, irritiert: "Tut mir leid. Doch, ich kann tanzen, aber ich habe keine Zeit, ich muss zur Arbeit!"

Beide (!): "Wie? Was? Zur Arbeit?"

 

Abtritt Schomberg, Kalker Erwerbsrebell. Es ist nicht nur Kalk, oder Köln, oder Kühlheim, das mir Kopfschmerzen bereitet, nein, es sind diese Frisuren. Diese Frisuren! Die jungen Leute haben heutzutage alle so affige Frisuren. Das macht mich ganz krank im Kopf! Kopfcrack galore. Darauf erstmal zum Neumarkt geschneftert und dem rheinischen Oktoberfest beigewohnt und dann heisst es, in phonetischer Umschrift und recht klassenlos und fussballählich: "Eye'n pro sit dare gay mort lick kite!". So, jetzt habe ich auch noch den Titel in die Kolumne eingebaut, etwas was Morrissey bei seinen Liedern nicht immer schaffte. Das Steiermark-Crack kann man übrigens, neben dem Anmachen von Salat, ganz phantastisch auch zum Speigeleierbratfett geben, kurz vor Schluss, es darf nicht zu sehr erhitzt werden, sonst verwandelt sich das Grüne Gold in Zehntelsekunden zur Altölschmiere oder - für ganz ausgefuchste Kernöluser: Ein paar Tropfen aufs Vanilleeis - herrlich! Bei der Virtuellpatrouille durchs Netz eben festgestellt, dass mein Kalker Kosmos im Internet durchaus würdig vertreten ist, einerseits das Billi Back (mit der hervorragenden Fleischabfallwurst) und natürlich das Edeka (mit garantierten Gammelmodus!). Ich könnte dem Geschäftsführer eigentlich mal wieder mitteilen, wo die Frische seiner Waren im Leben steht. Das Gesicht von ihm wäre eine eigene Ausgabe wert.

 

Schlimm, wie offensiv mit Alkoholismus in KALK umgegangen wird..... 

Warum nennt man das alternative Theater nicht gleich "Kneipe"... irritierend! Vielleicht ist es ja die Tanzhalle der Alten Dame vom Kiosk...

 

Bei so manchen unguten Erlebnissen hier im 5. Veedel frage ich mich: Kann ich die freche, komplizierte Moderne eigentlich noch ertragen? Oft denke ich "nein!" und will mein altes Deutschland, die meinungslose und gemütliche Rhein-Alpen-Schweiz, der Mittachtziger zurück! Ich will ein Deutschland, in dem Jugendliche, die in Bundeswehrparker gewandet stolz ihre vom Kommunionsgeld finanzierten Mofas durchs Feld fahren. Vielleicht sind sie sogar zum nächstgelegenen Kinderspielplatz unterwegs, um dort jüngere Kinder zu ärgern und heimlich zu rauchen. Und das ist das HÄRTESTE, was sie überhaupt bringen. Ich bin alt. Und ich leide an diesem eierlosen Land. Und niemand weiss mehr Schildi angemessen zu würdigen. Dann widme ich mich eskapistisch eben Büchern, der "Software für Snobs" und mache mir die Welt, wi-wi-wi-wi-wieeeeee sie mir gefällt! Lese gerade Matt Beaumonts "Email An Alle" (1 Euro, Flohmark Alte Feuerwache zu Köln), sehr gut, sehr lebensnah, so in etwas wie Stromberg in der britischen Version für Werber. Gutes Buch. Leider erst ein Viertel geschafft. Muss mich für die noch wartenden 300 Seiten irgendwie "freischedulen" ;-)). Ich bekomme es nicht aus dem Kopf: Die Frisuren der jungen Leute machen mich ganz kirre. Und im Umkreis der Kapelle ist es nicht schlimmer als linksrheinisch! Es gibt überhaupt so viele unzutreffende Vorurteile über Kalk, die scheinbar inner- und ausserkölsch tradiert werden, und mit denen das Buch "Köln für Imis" (Ein Leitfaden durch die seltsamste Stadt der Welt) von Falko A. Rademacher (und meine Präsenz??) aufräumt. Unsicher fühle ich mich nur, wenn ich in Kalk aus der StraBa komme und da so Horden von Aggrorasslern rumlungern.... dann schnell ein finsteres Gesicht aufgesetzt, den Modus "letzte Auffangstellung gegen die Dunkle Seite der Macht" eingestellt und ab durch die Mitte & schnell nach Hause ;-))

 

rät Euer Schomberg, Temporär-Rückkehrer ins Licht, (mag Köln sehr, bis auf diese eine, klitzekleine Sache......)