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Trödelfaschisten auf der Rolltreppe treffen VfL Borussia Gülcan M'gladbach! (*)

 

"Ich schreibe über reale Ereignisse, die Kolumnen sind nie erfunden, aber sie sind auch fast immer zugespitzt und ausgeschmückt, das heißt: sie sind auch nie ganz wahr." (Harald Martenstein)

 

Derzeit auf dem Plattenteller:

 

Schott, Ben, "Schotts Sammelsurium", 11. Aufl., Berlin 2005

 

Orwell, George, "Erledigt in Paris und London", Zürich 1978

 

Diez, Georg / Minkmar, Nils / Richter, Peter / Seidl, Claudius / Zielke, Anne, "Schaut auf diese Stadt. Neue Geschichten aus dem barbarischen Berlin", Köln 2007

 

Link, Heiner, "Frl. Ursula", München 2003

 

von Schönburg, Alexander, "Die Kunst des stilvollen Verarmens. Wie man ohne Geld reich wird", 5. Aufl., Berlin 2005

 

Saehrendt, Christian und Kittl, Steen T., „Das kann ich auch! Gebrauchsanweisung für Moderne Kunst“, Köln 2007

 

Heyjmberg, Shoko, "Recruiting - Krieg oder Einbahnstasse?", Biedenkopf / Lahn und Cölbe 2004

 

Neumann, Christoph, „Darum nerven Japaner. Der ungeschminkte Wahnsinn des japanischen Alltags”, München 2006

 

Schimmang, Jochen, „Köln, Blicke. Ein Lesebuch“, Köln (sic!) 1998

 

Frutiger, Adrian, "Der Mensch und seine Zeichen", Wiesbaden 2006

"(...) sie sind auch nie ganz wahr...", so sieht das doch aus, meine Damen und Herren! Und da ich nun mehrfach gefragt wurde, wann denn endlich eine neue Kolumne rauskommt, habe ich was zusammengebastelt. Hoffentlich sagt hernach niemand über diese Ausgabe: "Seine Kolumne auf zdf.de besteht aus ein paar schlichten Gedanken und Beobachtungen, die er manchmal durch franzjosefwagnereske Abwegigkeit aufzupeppen versucht. Das geht regelmäßig schief, etwa wenn er schreibt: 'Wasser ist eine bedrohte Chemikalie - schlimmer dran als alle Knuts dieser Welt.'" (Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 19.08.2007, Nr. 33 / Seite 26 [Link])

 

Man müsste in der Tat gottgleich-genialisch sein um, Wagner zu erfinden und wahrhaft diabolisch, eine Figur wie "Gülcan" im Fernsehen einzuführen... wirklich tief, tief - abgrundtief - böse. Ich hatte im August ein Schnupperabo des KStA (nicht ASta - man hoert, in MR gehen die jetzt eh alle in den Bau!), und ich muss viel viel häufiger Stadtanzeiger lesen, wo sonst gibt es so bewegende Schlagzeilen wie "Disco-Dance aus Ulan Bator", Unterzeile "Unter den 800 Gaesten waren auch die 'Steppenmaedchen' aus der Mongolei" oder bizarre Berichte über Klöngel (Köln und Klüngel gleich Klöngel, vgl. auch "jup[p]"), "Bierernster Streit ums 'Stuesser'. Brauhaus war zeitweise ohne Theke" - ich liebe diese Stadt!! Das ist großer Spaß. Aber es gibt auch Dinge, die echt wehtun, bsplw. Statistik aus dem kicker: Als Gladbach 1977 zum fünften und bislang letzten Mal Deutscher Meister wurde, spielte die TSG 1899 Hoffenheim noch in der B-Klasse Sinsheim! Wenigstens haben wir denen einen Punkt abgetrotzt! Als Fernpendler, der ich nun wieder bin (Dssd und Ffm), bin ich Leid gewohnt, und nun habe ich tagtäglich wieder grauseligste Erlebnisse mit Menschen, die sich im öffentlichen Raum wie - ich zitiere - "der Furz auf der Gardinenstange bewegen" (A. Tetzlaff): Wie immer: Die Hölle beginnt auf der Rolltreppe.

 

Watt für 'n anstrengender Monat und dann soll (muss?) ich auch hier noch was verfassen - von dem Zweitligabeginn in babyhellblau (leider ohne Datsunwerbung), dem Dreh zu "Blair Witch Project Kerpen", dem 3. Kalker Kaffee und dem legendären Karaokeabend in K-Ehrenfeld gar nicht sprechend.

 

Ich falle ja, trotz meiner positiven Ambivalenz gegenueber Berlin, häufig mit ein in das Berlinbashing und in den Gesang auf fehlende Kultur, Dreck, zu viele Hundehaufen auf dem Troittoir. Aber nie wieder werde ich was gegen diese Hinterlassenschaften von Hunden in der Hauptstadt sagen, nachdem ich zum Wochenbeginn, aufgrund einer Unachtsamkeit, von der Haltestelle D-Unterrath zur Gladbecker Strasse schnefternd, in eine Nacktschnecke getreten bin. Die Dingers sind gigantisch groß und machen eine Sauerei die unfaßbar ist... und man kriegt den Schleim und die Leichenteile kaum abgewischt.... hoffentlich kann mein Schuster meine Schuhsohle retten...

 

So, im letzten Monat haben sich Leser vier und fünf mir ggü. namentlich bekannt, von Leser fünf habe ich sogar eine tolle & vollendete Replik auf Ausgabe 174 erhalten:

 

 

Gülcan.... eine Leserreaktion:

 

"P.S.: Bewundere immer wieder, wie du dich in deiner Kolumne so an Etikette halten kannst - ich hatte die Antipathie gegen das DING klar und deutlich ausgedrückt: "Mein neuer Held heißt Sebastian Kamps, der sich tagtäglich 24 Stunden selbstgeißelt und sich wohl nur schwer durch Bemerkungen wie "Lackier dir die Nägel!" über die Frage nach dem Grund für die göttliche Strafe, die er zu erleiden hat hinwegschummeln kann. Wenn ich 24 Stunden mit Gülcan verbringen müsste würde ich sie am Ende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit trotz christlich-abendländischer Erziehung und Verweigerung des Dienstes an der Waffe einfach umbringen, tothängen, aufschießen, 10-teilen oder erstechen. Und sollte Kamps doch noch sein Bewusstsein wiedererlangen und sich zu einer solchen selbstbefreienden Tat durchringen, so sage ich: Bietet ihm Kirchenasyl an stoppt die Strafverfolgung - manchmal muss man auch einfach Verständnis für Gewaltverbrecher haben, denn es gibt Dinge, die ein Mann tun muss!"

 

 

Analog zu Hoffenschleims "Turbodünger auf Streuobstwiesen" bräuchten wir endlich mal ein neues Präsidium am Niederrhein, ganz Cassandramäßig, kann man sich ja bald wieder auf Samstagsspiele freuen. Ich fühle mich wie in einer Zeitschleife gefangen, so à la "Und täglich grüsst das Murmeltier!" Und während ich mir Gedanken zum Niedergang der Borussia mache, oder noch schlimmer, zu der Erkenntnis gelange, dass die Siebziger eine Singularität darstellen, ein Zusammenwirken von vielen Individualisten, Zufällen und Glücksmomenten, ja da werde ich jäh in die Realität zurückgeholt, der Lautsprecher im Zug verkündet die unguten Worte: "Polizeiliche Ermittlungen und Streckensperrung im Raum Köln... Szenen des Grauens im ICE zu Duesseldorf, verwirrte Pauschaltouristen jeglicher Couleur... Wirrköpfe... Wahnsinnige... Fernpendeln ist Borussia Mönchenglabach!

 

Und fuer Suizide ist es doch eigentlich noch zu früh, oder habe ich den September und Oktober verschlafen... so wird der ICE umgeleitet, wir fahren über Neuss... die sehen auch nicht alle Tage 'nen ICE, eher 'nen RSE... Tatort ist Köln-Mülheim... schleichen mit 80 falsch eingestiegenen Anschlußreisenden fuer den ICE 613 und nur 30 km/h durch's Rheinland, mit einem Weizen in der Hand... herrlich, wie damals, als ich 2005 (?) mit dem ICE aus Frankfurt /Main in Mönchengladbach hielt...

 

Sportsfreund Rohrer versuchte mich aus der Borussiadepression zu holen, in dem er einige ermunternde Durchhalte-e-mails schrieb und auch mit einer großartigen Kolumnenidee schwanger geht. Diese werde ich alsbald präsentieren, damit ich keine Zuschriften mehr erhalte, die so enden: "p(p)s: Wann gibbsen ne neue Kolumne?"

 

In BILD geht der Wahnsinn übrigens weiter.... diesmal nicht Wagi, der wohl, ich zitiere CAFH "grad' wieder in der Betty-Ford-Klinik die Barometer austrinkt, nein, die BILD hat Brigitte Blobel rekrutiert, den Lauf der Welt zu korrigieren, und Dianas Leben ins endlose, sinnfreie, muttertheresische zu verlängern! Es ist so unsagbar schön, daß man in Andacht & Stupor versinkt..."

 

(*) Aufgrund des ersten Sieges in Ligaspielen nach einem halben Jahr wollte ich dann doch nicht sooooo brutal und vernichtend bei der Titelgebung sein! Bescherte es mir doch folgenden undenkbar schönen Dialog in der Raucherpause:

 

“Du bist heute so gut drauf.”

 

„Mein Verein hat nach einem halben Jahr mal wieder ein Ligaspiel gewonnen.“

 

„Ach, Du bist für Mönchengladbach.“

 

„Ja“.

 

„Das ist ein Provinzverein, in einer provinziellen Stadt.“

 

„Wo kommst Du denn her?“

 

„Rheydt.“

 

„Na wenigstens haben wir damals unsere Stadtfinanzen saniert. Tschöööö.“

 

 

Der August-Ausflug mit dem IC zum Pokalspiel nach Osnabrück war rückblickend das letzte Mal, dass man legal im Zug rauchen durfte... wie viele Personen passen wohl in eine Nahverkehrszug-Bordtoilette?? Eine Idee für "Wetten-dass?!"? Eine Frage, die ich wohl mal an meine hessischen BMG-Leidensgenossen aus der Wetterau adressieren sollte... Man ist als Raucher einfach eine asoziale unvernünftige Minderheit... Was passiert eigentlich, wenn man als Nichtraucher an Bahnhöfen durch die GELB markierten Raucherbereiche, die neuen Strafraeume des Lasters, läuft?? Explodiert man dann analog zu "Flucht in das 23. Jahrhundert"?? Vielleicht sollte ich einfach weniger rauchen und mich wieder verstärkt künstlerisch ausdrücken, ich denke da an eine Installation aus 36 Harzer Käsen, die ich "Fax und Fipsy" nennen werde.

 

Dank des vor der Nase weggefahrenen Zuges konnte ich noch "Fall Gelb" planen und dies bedingte den Neuerwerb von Zigaretten. In den Tabakwarenladen hinein:

 

 

"Eine große Packung Lucky Strikes und eine Packung Streichhölzer."

 

"Tut mir leid, ich hab' keine Zuendhölzer, die sind gestern nicht mitgekommen."

 

Ich gucke belaemmert auf die Einwegfeuerzeugauswahl.

 

"Das hier ist das billigste, ein Euro..."

 

"... nehm' ich..."

 

"Sie können auch die hier nehmen, da sind schöne Maenner drauf."

 

"Ach nee, lieber nicht. Wir sind zwar in Köln, aber das ist einfach nicht meine Liga."

 

"Jeht klaah, Jong!"

 

 

Aber man muss auch im täglichen Leben pädagogisch wirken, einwirken. Einen ICE-Zugbegleiter, der die morgendliche Verspätung zum Anlass nahm, eine Zigarette zu rauchen, angesprochen, weil er einen Meter ausßrhalb des Strafrauchraumes stand: "Sie stehen ausßrhalb des Strafraums." "Ich bin gelbblind!" Und dann folgten ein paar Äußerungen, die meines Erachtens als Selbstkritk zu betrachten sind und undienlich, den Boersengang der DB-AG zu befoerden. Überhaupt beschissen: Beim Hinterherhetzen, bei der Verfolgungsjagd nach Nahverkehrszügen, die mich über Ernst Stadlers Lieblingsbrücke bringen, fielen mir meine Zigaretten samt Feuer aus der Hosentasche.

 

Am Ende des Tages, auf der Heimfahrt, bleibt die Erkenntnis, mit dem Rauchverbot auch die eigenen Mehrdornen getroffen zu haben:

 

"Wo ist denn hier in Köln der Raucherbereich??" (sehr fahrige Zugbegleiterin zu ihrem Kollegen, als wir aufreizend langsam in Köln einfuhren, der Verzweiflung recht nahe). Schomberg sein, heißt dienen können, antwortet freundlich und ungefragt:

 

"Draußen am Bahnsteig, der ist so gelb markiert". Unerquickliche Flüche des Protoaktienunternehmensvertreters (w) sind die Folge... dank' Rohrer habe ich einige spannende Ideen und potentielle Ausgaben im Köcher, wir hören lesen uns also bald wieder...

 

Ein schöne Woche, Euer Schomberg ("Da, die Linkssteher!!!! SIE KOMMEN ZUR TÜR REIN!!! Eine verdammte Bande Rolltreppenblockierer, SCHIESS, HONKO; SCHIE.... AAAAARRRRGHH::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::")

 

 

 

 

 

 

 

 

 

P.S.: Sollte dem einenn oder anderen Leser (w/m) die Kombi "oe" oder "ue" oder auch "ae"aufallen, dort, wo eigentlich ein tragisch-faustischer Umlaut hingehört, so darf ich vermelden, das Teile, so circa 15 Prozent dieser Kolumne abermals auf meiner BleiBeere, meinem Handhelden entstanden sind und ich nur dadurch die kafkaesken Verspätungen und weggefahrenen Fern- und Nahverkehrszüge überstehen konnte.