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Durch das wilde Wetterauenland, während ich Angst vor dem Vorrundenaus habe...Wir reisen durch das wilde Wetterauenland zum 40. Geburtstag von Lars Michel, Thünnwardt Tünnenson servierte per E-Mail die Liveergebnisse von der Freundschaftsbegegnung in Basel & meine Freude über das Debut von Marc-Andre ter Stegen erhielt, ähnlich wie meine Vorfreude auf das kommende europäische Fußballturnier einen empfindlichen Dämpfer. Da vermochte es auch der Dialog mit einem Eingeborenen des Wetterauenlandes in der Heimstätte meines Lieblingsmineralwassers nicht, diese Trauer zu überspielen.
Am Bahnhof von Rosbach vor der Höhe versuche ich mit einem Passanten zu interagieren, der, wie alle jungen Leute, Ohrenschnuller Kopfhörer trägt, ich bedeute ihm via Gesten, er möge die Güte haben, diese kurz herauszunehmen. Es folgte der ergreifende Kurzaustausch:
"Entschuldigung, das Hotel 'Zur Post': Wie kommen wir am besten dort hin?"
"Ähem, sorry, I don't speak Englisch, nicht."
"Aha. Hmh, danke."
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Dialog gescheitert. Ich konnte nicht sehen, ob er behaarte Füße hatte. Die folgenden Nachrichten aus Basel wurden auch nicht besser: "5:3 verloren. Schlimmer als befürchtet hinten drin. Ein Schweizer Treffer wegen Torwartbehinderung nicht gegeben, und noch nen Lattentreffer für die Eidgenossen. ter Stegen wird nie wieder ein Länderspiel machen."
Nun ja, dann ist es halt so. Was ich in Mineralwasserhausen so alles lernte: In einigen Provinzhotels kann "Mission Impossible V" gedreht werden (Bericht folgt), ein Erdbeerteufelstrunk ersetzt eine vollwertige Hauptmahlzeit, auch ältere Weinheimer sind "betont farbentragend", die Traktoren in Rosbach verfügen über Kindersitze und der "Kontrakösener" hat nicht nur in Marburg an der Lahn stattgefunden. Und überhaupt: Die Fischerchöre sind ein Witz gegen die Welturaufführung, der wir in Rosbach beiwohnen durften.
Auf der Feier, gegen 00.30 Uhr, erdbeerdaiquiriinduziert kurz ein Gedankenblitz: Vielleicht ist das 5:3 ja alles ein Teil von Jogis teuflischem Plan, analog zu Faust und Seppel Herberger: Schwäche vorzutäuschen, um im entscheidenden Augenblick umso unbarmherziger, gnadenloser, deutscher zuzuschlagen. Dann wird MAtS der Otto Kleff der größten deutschen Nationalmannschaft, ever. Und dann wurde Kleff 2.0 doch nach Hause geschickt. Vermutlich wollte Joachim Löw ter Stegen ein Spiel gönnen, das normalerweise gewonnen worden wäre, ehe er ihn nach Hausse schickt, a) als Anerkennung für die hervorragende Saison und b) als Option auf die Zukunft. Dass MAtS mit Kirmesjungs in der ohne Abwehr gegen die Schweiz spielt, konnte ja kein Mensch ahnen. Naja, dann erhält ter Stegen seine Krönungsmesse eben im Finale 2014 in Maracana. Grosz denken!
Das Pfingst-Gegenkonzept zu "Hitze, Honka, HSV" war: Balkon, Bücher, Bier. Und Kultur. Am Pfingstmontag um 7.00 Uhr hat mich der Lärm der sich lautstark bekämpfenden Elstern & Amseln geweckt, bei ihren StuKa-Angriffen aufeinander. Zum letzten Mal: Kalk ist ein STADTteil! Weil wir ein Stadtteil sind, haben wir auch eine juppe Gentrifizierungskantine. Sonst hätten wir doch eine Dorfschänke! Oder? Und ich hatte - ob der ungewünschten frühen Weckung - mehr Zeit und Ruhe, eine neue Kolumne zu verfassen, als ich eigentlich wünschte. Am Abend diente ich dann als Jungtaubenlandeplatz - und es ist kein Bandname. Zum Ende dieses Wochen(end)rückblicks noch etwas Erbauliches:
Dieses Team gewinnt zum EM-Auftakt 4:2 gegen Portugal:
Neuer - Höwedes, Boateng, Badstuber, Lahm - Khedira, Schweinsteiger - Müller, Özil, Poldi - Klose
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So wird es sein & ich lasse mich auf diese Prognose auch festnageln!
Für Euch pfeift im Walde: Schomberg.
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