Der lustige Inselbiergarten vor der Küste Afrikas: Teneriffa (III)[Der lustige Inselbiergarten vor der Küste Afrikas: Teneriffa (I)]
[Der lustige Inselbiergarten vor der Küste Afrikas: Teneriffa (II)]
... Nachdem man also den ganzen Gaucklern, Piraten, Busfahrern und Wiedergängern von Liberace entgangen war und rückblickend feststellen durfte, dass es eine sehr, sehr erholsame Sommerfrische war, blieben dennoch ein paar letzte Fragen - und ich erwarte mir von der Schwarmintelligenz ein paar Antworten:
>> Glaubt mir jemand, dass die schwäbische Museumsführerin im Museum, das sie rund um die "Pyramiden von Güímar" konstruierten, am Ende der Führung sagte: "Schicken Sie uns einen Twitter, wenn es Ihnen gefallen hat."?
>> Seit wann sind die Kanaren überhaupt von der Norwegermafia rund um Thor Heyerdahl und Reeder Fred Olsen beherrscht?
>> Wann fing man an, Sonne zu verkaufen?
>> Warum hat Teneriffa so viel mit Österreich gemeinsam? Auch in der Selbststilisierung? War es das erste Opfer Francos?
>> Warum sieht der Teide eigentlich nur auf der Dorada-Bierdose wirklich gut aus?
>> Warum tragen die Männer und Frauen bei all-inclusive-Hotels unterschiedlich farbige Armbänder?
>> "Hei, Hei, Hei! Hallo, hallo. Tutti, frutti, Meloni! Kokosnüss!" Ist Melonenverkäufer eigentlich ein Ausbildungsberuf? Also dual, so mit Berufsschule? Und schreiben sie ihre Redemanuskripte alle selbst?
>> Sind die Busfahrer auf Teneriffa alle hochgradig suizidgefährdet oder lernen sie die Strecken mit allen "Terpentinen" auswendig?
>> Sind Schuhspanner spießig? Oder wird das von einem deutschen Pauschaltouristen nicht geradezu erwartet?
>> Warum fragen mich zunehmend weniger Schwarzafrikanerinnen auf der Strandpromenade, ob sie mir Rastazöpfe flechten sollen?
>> Erinnern mich diese verrauchten und versoffenen Stimmen der älteren Kanarierinnen nun eher an Kegelclubs in Köln oder doch an Bonnie Tyler?
>> Hat es irgendwie mit Franco zu tun, dass die „Esse“ beim SS-Beach-Club (!) doppelt so groß sind wie die restlichen Buchstaben? Oder liegt es an einer schlechten Markenpflege des "Beach S&S Club (Sand & Sea)", wie er mit bürgerlichem Namen heißt?
>> Darf ich auf twitter und Facebook und [mupf] und blürps und qurk’l überhaupt halböffentlich kundtun, dass ich mit alten, hochanalogen Datenträgern operierte, sogenannten "Postkarten"?
>> Seit wann überhaupt gibt es Systemgastronomie direkt am Strand?
>> Darf man als Schallplattenaufleger im SS-Beach-Club in Fañabé nur 1,30 m groß sein und wirklich schlimme Diskomixe spielen, die Schutzcocktails evozieren?
>> Warum wagte ich es nicht, bei einem Strandhändler einen Regenschirm, der direkt am Kopf befestigt wird und als Sonnenschutz dient, zu erwerben? Wäre mein Propellerhütchen auf mein Regenschirmhütchen eifersüchtig geworden?
>> Kann es nicht zu Verwirrungen kommen, wenn man einen Taxifahrer aus Ecuador hat und ihn bittet, einen zur Guagua-Station zu fahren?!
>> Ist der Umstand, dass ich mir druckstelleninduziert für den Strand Flip-Flopse kaufte und trage, zum ersten Mal seit 32 Jahren, wirklich ein Zivilisationsbruch, der in einer Liga mit dem Schachtjor-Schurken Adriano spielt?
>> Bin ich jetzt folgerichtig Flips Asmussen?
>> Sind Russland, England und Berlin heute immer noch menschenleer?
Fragen über Fragen, oder wie es der Possenreißer Franz Kafka einst sinngemäß formulierte: "Wir suchen nicht nach Antworten, sondern nach Fragen." Da liegt man vor der Küste Afrikas und hat das Gefühl, wenn man in die Wahlheimat zurückkehrt, ist man immer noch dort. Nur heißt es dann "Köln", die Weltmetropole des Wahnsinns. Kurz vor dem Rückflug gab mir Thünnwardt Tünnenson folgende Info, ich sag' nur "Grillparty im U-Bahn-Tunnel" und die halbe Kölner Innenstadt war lahmgelegt...
... so schmeckte der Sommer, ich wünsche eine besinnliche Vorweihnachtszeit, Euer Schomberg.
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