Sommerpause, die Wasserkarte und brutalistische Wohnhäuser in Marburg!Ich erwarb vor geraumer Zeit auf dem Büchermarkt am Rhein ein ganz, ganz großartiges Produkt! Demnächst werde ich in der "Brückenschänke" auf dem "BouLEVard" in Leverkusen direkt zu Beginn die Wasserkarte verlangen, bevor ich mir den ersten Zwiebelmetthappen des Tages kommen lasse. Denn ab sofort höre ich einfach auf meinen "inneren Greis". (Christian Gottschalk)
Stichwort "Neue Innerlichkeit": Mein "innerer Fips Asmussen" hüpfte freudig durch Kalk und machte die Beckerfaust! Ich kam von der sonntäglichen Backwarenbesorgung im Schlechtrimen und sah das Veranstaltungsplakat: "Den Ton halten" als Werbung für einen Töpfermarkt in Bonn. Das ist einfach GRANDIOS!!
Gottseidank ist endlich Sommerpause! Ich kann diesen Proletensport nicht mehr sehen. Nachdem ich Fortuna Köln beim Endspiel um den Mittelrhein-Pokal in Bonn erfolglos "unterstützt" habe, war ich schon wieder so weit, dass ich darüber nachdachte, mein derzeit schlechtes "Fußballkarma" zu monetarisieren. Ich konnte immerhin rechtzeitig aus Berlin am Tag des DFB-Pokalfinales fliehen. Und ich habe den Fußball durch ein neues Hobby ersetzt: Brutalismus. "Bruta-was?!?!"
"Brutalismus ist ein Architekturstil der Moderne. Der Ursprung der Bezeichnung liegt unter anderem im französischen Begriff béton brut (‚roher Beton‘), der auf ein wesentliches Definitionsmerkmal des Stils verweist, nämlich die Materialsichtigkeit des Baus." (Wikipedia) |
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Befreundete Architekten haben mir endlich mal den Unterschied zwischen "Waschbeton" und "Sichtbeton" erklärt und ich habe ihn sogar: verstanden! Sollte man auch, wenn man sich ein neues prätentiöses Hobby zulegt. Das ganze Leben ist wie die "Sendung mit der Maus." Obwohl: Distinktion gewinnt man damit auch nicht mehr, wenn ein Blatt wie die taz darüber berichtet. Kaum interessiere ich mich für etwas, das mich schon früher interessierte, ich es jedoch nicht eindeutig benamen benennen konnte, ist es im Mainstream angekommen. Es gilt - wie so oft - das granitene Wort von CAFH: "Jetzt hat's sogar schon die taz gemerkt. Ich glaub', ich suche mir 'nen neuen Lieblingsstil mit Distinktionsgewinn. Philippinischer Erdbebenbarock oder Churriguerismus oder sowas."
Brutalismus - das ist nach einigen Ausflügen in Köln und Umgebung auch der Grund, warum ich endlich mal wieder nach Marburg an der Lahn muss: Endlich mal wieder mit eigenen Augen den "Affenfelsen" sehen, dieses wunderbare brutalistische Wohnhaus an der Gisselberger Straße!
Hach, Marburg! "Früher hat hier noch der Joschka Fischer gewohnt, erklärt einer, der vor Jahrzehnten in Marburg studiert hat. Früher hat man sich da noch halluzinogene Pilze ins Omelett gerührt." Oder Licher getrunken. Und es gab täglich, ach stündlich, Ahle Wurscht statt anderer. Und eigentlich wollte ich diese Ausgabe "Bitte ziehen Sie im Bällebad die Socken aus!" nennen. Aber das ist doch kein Name für eine Kolumne!! Genauso wenig wie "Die brutalistische Bedürfnisanstalt!" Gut, dass wir dies noch klären konnten.
Immer auf der Suche nach neuen oder wiedergewonnenen Erkenntnissen, grüßt Euer Schomberg.
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