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Lemmy in Alsfeld.



Nach Blitz-Eis jetzt also Blitz-Krebs. Und auf WELT online der Artikel "Warum auch das Bildungsbürgertum Motörhead liebte". Das Haus Springer mit einer Ton-Bild-Spur zum - tja, ähem, Verlieben! Den Anwurf, ich schreibe als Ghostwriter unter dem Namen "Poschardt" für die WELT, muss ich übrigens mit Vehemenz zurückweisen: Ja, es gab gute Gründe, warum das Bildungsbürgertum - was immer das heute noch sein mag - Lemmy vereinnahmte!


Biographische Vorbemerkung: Der Tod von Lemmy Kilmister traf mich sehr! Auch wenn er einem rustikalen Lebenswandel frönte: Ich war wie vom Blitz getroffen und total motörkopflos. Bereitete ich mich auf meine Partien doch immer mit dem Gassenhauer "Orgasmatron" vor. Wenngleich dies fast nie etwas nützte, so schweißt es zusammen. Und deshalb musste in an den legendären Auftritt im Mittelhessischen denken...

 

Das größte Motörhead-Konzert, das ich je live erlebte, fand 1995 oder 1996 in der Hessenhalle (!) in Alsfeld (!!) statt. Mit zwei Corpsbrüdern und -schwestern aus Marburg hin, beworben wurde es in der Oberhessische Presse. Bis zum Konzertbeginn hielten wir es natürlich für die Lahn-Version von „Verstehen Sie Spaß?“.

 

Maximal 400 Besucher, beim Hauptakt konnte man 6 Meter vor der Bühne bequem stehen, ohne dass dort ein Mob tobte und man sein Bier verschüttete. Die Halle war nicht zu verdunkeln. Die Freiwillige Feuerwehr Alsfeld stellte den Ordnungsdienst – mit Toilettenpapier im Ohr („Die sollen so laut sein!“ „Jaja, lauter als alle anderen.“)

 

Viele hessische „Speed Metaller“ mit selbstgemachten Jeanskutten (u.a. mit ADAC-Aufnähern – keine Übertreibung) liefen dort rum. Mit einem Ramones-T-Shirt kam ich mir in dem Umfeld wie ein Rebell vor! Als Vorgruppe agierte eine lokale Speedkombo, deren Namen ich vergaß, der aber auch so peinlich wie deren Musik war („Raketenwurm“?, „Fauler Zahn“?) und die nach 4 ("vier") Liedern gottseidank abtrat.

 

Und dann kam Lemmy Kilmister von Motörhead.

 

Und er machte wie immer: Ernst. Im Hellen. Vor wahnsinning wenig Zuhörern in der Provinz. Aber das war ihm natürlich egal. Am Ende des Zwei-Stunden-Gigs hatte er nur noch 2 von 4 Saiten auf dem Bass, doch das juckte ihn kaum, denn als Nichtmaterialsportler schlug er eh nur noch mit der Faust an.

 

Grandios. Oder wie es ein Corpsbruder beschrieb, der diesem legendären Auftritt ebenfalls beiwohnte:

 

Lieber Schombe,

 

auch ich erinnere mich noch gut an das legendäre Motörhead-Konzert in Alsfeld und habe seit gestern oft daran gedacht. Von den insgesamt vier Malen, die ich Motörhead in meinem Leben sehen durfte, war der Auftritt in Alsfeld der intensivste und intimste. Ich weiß noch, wie meine Klamotten von den Bässen vibriert haben. Die Atmo in der Halle pendelte zwischen Dorffest und ganz großem Kino. Nach dem Konzert fragte mich jemand "Hörst Du noch was?!, ich antwortete "Hä?". Ein großer Abend, an den ich noch oft denken werde.

 

Dein Kiese.

 

Denkwürdig! Alleine dafür: Danke, Lemmy. Auch für den Weltmeistertitel 2014. Meine Theorie: Lemmy hatte daran mehr Anteil als Jogi Löw. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

 

Born to lose, lived to win, killed by death. Guten Rutsch, Euer Schomberg!