"Hairdresser on Fire!" Du hast die Wahl. Aber nicht am 13.09.2015.Was macht die Friseurin, die mir am 01.09.2015 die Haare schnitt, wohl hauptberuflich?!
"Bitte nur die Spitzen."
"Ja, ja."
"Das ist sehr kurz."
"Oh, zu kurz?!"
"Viel zuuuuuuu kurz!"
Ich sah aus wie ein Suedehead. Ich glaube, das letzte Mal hatte ich eine solch beschissene Frisur 1994. In Marburg. Und da war mein Friseur immerhin besoffen! Da muß man direkt nach dem Verlassen des Salons an den Herren am Heumarkt zu Köln, der Stadt des Wahlzettels, denken. Der Herr mixte sich erst einmal einen Feierabend-Sommerdrink aus einer REWE-Tüte heraus: Jägermeister, O-Saft & Eiswürfel (sic!). Damals, als noch Sommer war. Jäger (M)-O - das neue Hipster-Getränk?
Überhaupt, was Neapel Ulan Bator Schilda Köln angeht: Man traut sich ja gar nicht in die Sommerfrische zu fahren, weil die Briefwahl von heute schon morgen ungültig sein kann. Ich sehe Köln mittlerweile als eine Mischung aus Buenos Aires, Palermo & Ouagadougou! Und das als überzeugter Wahlkölner, der hier nicht mehr weg will. Selbst in Harare hatte der Name "Mugabe" auf dem letzten Wahlzettel die richtige Größe!
In Köln erfordert nicht nur die Oberbürgermeisterwahl Demut & Zeit. Die benötigt man oft genug auch am Büdchen. Wobei, wie Fußball- & Kometenfreund Carlos uns Kölnern so richtig mit auf den Weg gab:
"(…) in Togo und auf den Komoren gab es dieses Jahr ebenfalls Wahlen, die verschoben werden mussten. Dann allerdings gut über die Bühne gingen. Da gibts vielleicht was abzugucken für Köln."
Vielleicht helfen echt nur noch OSZE-Wahlbeobachter, damit ich vor der Adventszeit noch wählen kann... so rief ich es beim Straßenwahlkampf einem Grünen zu, der, in trauter Einheit mit Christdemokraten, Stimmen für Henriette Reker werben wollte. "Ich wähle sie sowieso. Kümmert ihr Euch lieber um OSZE-Wahlbeobachter!" Er lachte und schenkte mir einen Teebeutel (!). Und das am Welt-Kaffee-Tag. Ist denn die ganze Welt verrückt geworden?!
Frau Dr. Angela Merkel hat es 04.09.2015 wieder auf den Punkt gebracht und drückte es gewohnt und schön spröde aus: "Alle dürfen in neun Tagen wählen - nur eine Stadt nicht, in der wir heute sind." Und doch - bis auf die Sache mit dem 1. Fußballclub Köln, kann ich das zu 100 Prozent (oder eben 99 Prozent) - kann ich das Nachstehende unterschreiben:
Zwei positive Dinge bleiben: 1. Bei einer demokratischen (!) Wahl mehrmals (!!) briefwählen: Das geht auch nicht überall. 2. WENIGSTENS DAS DESIGNIERTE DREIGESTIRN STEHT FEST!
Wir können alles! Alles. Außer Oper, Wahl und U-Bahn. Euer Imi Schomberg.
P.S.: Wenn man bei "Generation Golf" vier Buchstaben austauscht, kommt "Generation Satt" raus. Spooky!
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