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Grünweihnachtliches Lead-Gut (GrüWeLeGu)! In der Urlaubszeit hat man endlich mal die Gelegenheit, sich mit den wichtigen Dingen auseinander zu setzen. Mit Ceranfeld-Kunstkonzepten und der Frage: Gibt es dieses Jahr in Hessen oder dem Rheinland weiße Weihnachten? Die Antwort lautet: Nein! Und die BILD weiß einfach, wie man Klima erklärt, damit auch ein Carlos ALLES versteht:
"Der vermeintliche Weihnachtsengel, der eigentlich klirrende Kälte und weiße Flocken garantieren sollte, bläst im Zusammenspiel mit einem Azorenhoch mit aller Macht milde Atlantikluft zu uns." |
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Ich empfange Signale, dass diese prosaische Zuschrift mir bedeuten soll, dass es auch dieses Jahr mit "weißer Weihnacht" Essig ist. Grün wird es. Und / oder nass. Dann muss sich die Familie eben ohne Schnee ganz besinnlich um den Ofen versammeln. Dort führt man dann endlich einmal die guten Gespräche, die sonst viel zu oft zu kurz kommen:
"Und, was geht so bei Dir an der Erkältungsfront?!" "Läuft!" "Möchtest Du ein Wasser?" "Ja, aber still." "Okay, dann halte ich ab sofort den Mund." |
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Vor die Besinnlichkeit hat der liebe Gott aber erst einmal den Kulturpessimismus gesetzt. Wie so oft in der KVB. Nebenfrau beginnt Gespräch mit der Information: "Ich war gestern mit Virginia Shisha-Bar." Sollte es vielleicht in der Virginia-Shisha-Bar heißen? Oder ist Wirtginhã der brasilianische Künstlername eines Freundes aus Wetzlar? Vermutlich nicht, denn bei ihm steht "PK" für Pressekonferenz. Wie immer gilt: Wer mir nicht folgen kann, ist selbst schuld! Dann seid Ihr einfach "nicht so street wie Effi Briest".
Der erste Urlaubstag begann nicht, wie früher, mit einer Schusswunde, sondern mit einem unerquicklichen Zahnarztbesuch. Auch danach wurde es nur geringfügig besser. Ich musste zwei Tage vor Heiligabend nochmal in die Kölner (!) Innenstadt (!!), um eine Kleinigkeit für Frau feynschliff zu besorgen. Was es ist, kann ich nicht sagen, da sie ja alles, was aus meiner Tastatur stammt, Korrektur liest. Zwei Tage vor Weihnachten in die Kölner Innenstadt, noch unter dem Schock des Todes von Udo Jürgens ("80 Jahre sind ein Tag!"), ist nun wirklich nur etwas für Gefahrensucher oder Leute, die nicht nur virtuell das Propellerhütchen tragen. Die Hölle. Es war aber nicht so amoklaufesk wie von mir angenommen. Schwierig war nur der Umstand, dass ich mich tatsächlich verlief und aus vielerlei Gründen nicht fernsteuern lassen konnte. Festgestellt: Diese modernen Telefone können dein Freund sein, denn sie haben eine Fußgängernavigation. Mit einem alten Telefon würde ich heute immer noch im Konsumkriegsgebiet rumirren. Aber dann hätte ich ausreichend Zeit gefunden, um Udo Jürgens zu trauern, dessen Lieder allmächtig sind, weil sie wahr sind! Nicht nur die corpsstudentische Knotentanzszene hat einen unfassbaren Verlust zu betrauern. Jürgens - größer als die Wahrheit! Nach nur neun Jahren ist es wieder soweit, eine BILD-Schlagzeile zu zitieren: "Merci, Genie!" Das letzte Mal tat ich das bei "Wir sind Papst!". Trotz dieses Verlustes wünsche ich...
Euch ein besinnliches & geruhsames Weihnachtsfest, Euer Schomberg.
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