... nun sind wir alle im neuen Jahr angelandet. Was wird dieses Jahr bringen?
Wird es "Das Jahr der Überraschungen" oder doch "Ein gutes neues Jahr"?! Da ich diese Ausgabe am 05.01.2015 begann, ließ ich diese Frage noch offen. Nach den Ereignissen der letzten Tage hat sie sich schon beantwortet. Mir brachte es vor allem (Und, nein, ich möchte eigentlich nicht darüber reden, was für Kindheitserinnerungen es auslöste) einen schrecklichen Ohrwurm, den ich seit Neujahr mit mir rumtrage: "Tarzan ist wieder da." Aber dieses Lied besticht nun mal durch kafkaesk-ergreifende Zeilen ("Tarzan, unser Dschungelheld, der niemals auf die Schnauze fällt. Tarzan ist wieder da").
Das Boulevardblatt Express begann das Jahr 2015 mit neuer LOGIKOFFENSIVE und begleitenden Infographiken auf den Automatenwerbeblättchen. Ich dachte im Rahmen meiner Teilnahme an einer Demonstration gegen "Kögida" (mein persönliches Ding!) darüber nach, eine wirklich wichtige Initiative zu gründen: FRAHWOGETT - Freunde Ahler Worscht gegen TTIP - und dann überschlugen sich am nächsten Tag die Ereignisse in Paris, auf die ich hier dezidiert nicht eingehen möchte. Nur soviel und zwei Punkte:
1. Es ist irritierend, dass den Soundtrack zu meiner Haltung zu X-gida ausgerechnet ein Kommentar von RTL (sic!) WEST lieferte: "Nicht jeder, der bei Pegida mitgeht, ist ein schlechter Mensch. Und nicht jeder, der bei der Gegendemo mitmacht, ein Guter."
2. Der Kölner Oberbürgermeister Roters wurde dabei in einem etwas unglücklichen Kontext abgelichtet. Sollte ich mich einmal beruflich verändern wollen, so könnte Presseoffizier des Oberbürgermeisters von Köln eine Alternative sein. Ich empfange Signale, dass hier eine gewisse Notwendigkeit besteht. Und ich könnte ihm - ganz teuflisch - heimlich einen Borussia Mönchengladbach-Schal umlegen, wenn er publikumswirksam eine EffZeh-Begegnung in Müngersdorf besucht!!?
Die aktuellen Ereignisse haben starken Einfluss auf meinen Blick. Am Samstag, an der schlecht beleumundeten Eckkneipe in Kalk, im Vorbeigehen gelesen: Koran - 1 Euro. Dort stand aber Korn. Der Tenor einer Kolumne kann sich auf der Zeitachse also deutlich verändern... denn als Sahnehäubchen der zweiten Januarwoche ließ ich mir - via Trickdiebstahl - in Kalk mein kluges Mobiltelephon stehlen (einfach mal kein Klischee auslassen!) und war schreckliche fünf Tage von allen "sozialen Medien" mobil abgeschnitten, konnte mich der Welt nicht mitteilen. Vielleicht stehe ich mit meinem Bedauern darüber aber auch alleine da?! Ich musste behelfsweise - Uhrzeit, Wecker, Telefonie (!) - in dieser Reihenfolge - auf ein Gerät - ein Nokia 6111 - aus der Zeit des Sommermärchens zurückgreifen. Andere haben also auch ihr Päckchen zu tragen. Das ist das zynische Ende dieser Ausgabe. Wie der Jahresbeginn, so das Kolumnenende.
Ich wünsche uns allen, dass das Jahr etwas tempoärmer und friedlicher weitergeht, als es begann, Euer Schomberg.
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