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Betonpoller in Kassel & Materialaktion Hessisch-Lichtenau: Die documenta 14! Die documenta 12 war großartig. Auch dort ging es wieder nur ums Überleben. Die documenta 13 bot schon seeeehr viel Kirmeskunst. Aber man konnte sich – wie immer in Kassel – hemmungslos in Joseph Beuys retten! Nachdem, was ich im Vorfeld las, befürchtete ich für die documenta 14 – eingedenk der vernichtenden Kritiken, die auf mich einprasselten – wirklich und zutiefst das Allerallerallerschlimmste:
"Das, was in Kassel geboten wird, ist unter aller Sau und hat keinerlei Profil. Die Kuratoren haben auf der gesamten Bandbreite versagt und sind noch absurder organisiert als der Markt. Meinetwegen können die Kuratoren alle zum Teufel gehen." (Bazon Brock) |
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Und auch meine Begleitung Carlos hatte nur noch ein mäßig gutes Gefühl, was den Besuch dieser Großausstellung anging:
"die paar semi-spektakulären außenkunstwerke, davon evendöll 2 gute, dürften das visuell aufregendste sein. ansonsten viel protestantoide schuld- scham- und besserwisserkunst im grauen büßergewand, und die übliche kirmeskunst." |
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Für mögliche Bilder und Meinungsäußerungen auf der Anwendung Instagram hatte ich im ICE Blinky Palermo deshalb schon etwas "vorbereitet":
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Nur #Kuratorenkunst auf der @documenta14 = #Kantersieg der #Kirmeskunst. Wo sind bloß #Beuys und #Kippenberger, wenn man sie wirklich braucht!?!
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#Kassel #documenta #documenta14 #Kunst #Grossausstellung #art #bunchofkunst #politprop #Artsearching #contemporaryart #contemporaryartcurator #Kurator #Szymczyk #AdamSzymczyk #ZeitgenössischeKunst |
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Und dann die totale Überraschung: Die Ausstellung war gar nicht so schlecht wie erwartet!! Da konnte ich alles, was ich an Polemiken Schmähungen "Kritik" vorbereitet hatte, gar nicht verwenden. Die d14 bot zwar auch kreative Jahrmarktsleistungen oder "Kuratorenkunst" (versus "Marktkunst") – aber sie war deutlich besser als im Vorfeld erwartet. Wobei: Adam Szymczyk hat es sich halt einfach gemacht: Er hat kurzerhand das Athener Museum für zeitgenössische Kunst leergeräumt und alles nach Kassel transportiert. Kann man machen. Kuratieren ist anders.
Zum Teil war das eine Leistungsschau der Nichtigkeiten und Hipsterslogans: "BEINGSAFEISSCARY". Zum Teil war es wirklich sehr, sehr gut und zum tüchtigen Nachdenken resp. zum Mitmachen anregend ("Materialaktion Deutschland"), wie beim großartigen KUNSTWERK "Parthenon der Bücher" der Argentinierin Marta Minujíns.
Bei der Fototapete „Real Nazis“ in der Neuen Galerie viel gelacht und einige neue Ideen gewonnen: Kesselring wirkte wie ein louvanburgesker Fernsehmoderator aus den 50ern und Joseph Beuys - der Sidekick von Tierfilmer Heinz Sielmann aus Rheydt - sah wirklich blutjung aus mit Fliegerhaube! Dann kam es noch zu einer mäßig spontanen Rudelbildung. Denn:
„der beuys-raum bleibt ja von der doggemenda stets heilig unangetastet. wenn nicht wieder jemand nen aufkleber auf den bus bappt, oder die motten im filzanzug wüten..." |
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Leider kann man "Das Rudel" aber – seit dem Klebebabsch-Vorfall nicht mehr von allen Seiten betrachten … wie damals, in Düsseldorf! Am Ende war der Kopf übervoll und dann - nach fünf Stunden Fußmarsch - traten wir den Rückzug an und begannen die "Materialaktion Hessisch-Lichtenau". Aber das ist wieder eine andere Geschichte. Eine ganz andere Geschichte!!
Gut, dass jetzt wieder fünf Jahre Ruhe ist! Euer Schomberg.
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