| |
Dienen in Dessau und Mutieren in Marburg! Oder war es umgekehrt? Es waren auf jeden Fall zwei sehr, sehr corpsstudentische Wochenenden! Erst der 50ste Geburtstag eines bekannten Ernstmeiners des Schwarzen Kreises und danach das Weihnachtswochenende in Marburg an der Lahn. Aber vielleicht gehe ich chronologisch vor.
Nach einer Personalerveranstaltung in diesem Berlin (das ich, ich schwöre, nie mehr Hipsterhain oder Vollbarthausen nenne!!), von dem ich leider wieder mit leeren Awardhänden am Montag nach Leverkusen zurückkehrte, aber auch keinen Dinkel-Prosecco-Stollen mit- oder einnahm, fuhr ich samstags nach Dessau. Dort wurde eine Überraschungsfeier für einen bekannten Braunschweiger ausgerichtet. Ich vermeide einfach mal Realnamen. Ich bestieg im Berliner Hauptbahnhof den Zug. Auf dem Weg nach Dessau frug ein SEHR (!) LAUTES (!!) Kind (!!!) im Regionalexpress seine Mutter:
Ich sag' es einfach mit Sportsfreund Sartre: Die Hölle, das sind immer die anderen!! Um die Mittagszeit kam ich im kühlen Nieselregen in der Doppelgemeinde an.
Dessau ist eine interessante Stadt. Dort parken Automobile vor Baumärkten mit dem Aufkleber "Haudegen", der sich über das ganze Heckfester zieht. Das ist recht "interessant". Aber in Bahnhofsnähe befindet sich auch die Hochschule Anhalt und das Bauhaus. Eine faszinierende Zeitgleichheit des Ungleichen. Auch wenn ich mich als Wahlkölner häufiger verlesen habe. Ferner gibt es dort einen Neun-Loch-Golfplatz mitten in der Stadt und die gastronomische Begleitung des Golfclubs. Dort ist es sehr schön. Details auf Anfrage. Eine Sache fiel mir im Bauhaus & den Meisterhäusern noch auf: Dort trifft man mehr Asiaten als in WMF-Shop in Köln!!
Auf der Rückfahrt zeigte sich die Deutsche Bahn von ihrer besseren Seite und ich hatte nur 15 Minuten Verspätung, bis ich in Köln einfuhr. Dort konnte ich mich dann mental auf das Weihnachtswochenende in der alten Musenstadt vorbereiten. Denn eins ist ja kristallklar: Du kannst Hessen verlassen - aber Hessen verlässt Dich nie!
Aber Marburg empfing mich nicht so herzlich, wie ich mir dies gewünscht hätte. Nach einem spontanen Treffen mit einem Westfalen-Schwabenpreußen, bei dem wir feststellten, dass Licher in Dosen nicht an Geschmack gewinnt, sagte man mir in der Zentrale von UNICAR ("Vier, vier mal die sieben"): "Ein Taxi? Das kann bis zu anderthalb Stunden dauern." Ich lernte: Am 01.12.2017 war "Marburg b(u)y Night". Und man konnte sehr laaaange einkaufen. Alles, was in Mittelhessen lebt, war wohl auf den Füßen: Von Bad Endzeit Endbach über Schröck bis Cyriaxweimar, Ebsdorfergrund und Dautphetal. Das war halbschön: Mit Gepäck - einem sauschweren Kleidersack und einem Rollkoffer, der Kopfsteinpflaster auf so langen Strecken nicht gewohnt ist, durch den Schneeregen vom Bahnhof zum Hotel im Südviertel gelaufen. Nach gut zwanzig Minuten waren meine Frisur und meine prätentiösen Herrenhalbschuhe ruiniert. Egal: Alt-Marburg, wie bin ich Dir gut!!
Was - neben tollen Gesprächen, dem Kennenlernen neuer Corpsbrüder, aber auch großer Wiedersehensfreude und korrespondierenden Erinnerungseintrübungen ;-), dem Erfahren von aktuellen Verbindungen sowie einem neuen & verdienten Ehrenmitglied - vom Wochenende in Marburg blieb: Ahle Wurst. Ansonsten bleibt stets wahr:
|: und jung du trotzdem mit den Jungen, dann war es recht, dann stirbst du nie. :| Euer Schomberg.
|