Ich bin eigentlich ein recht talentierter Handwerker - gefangen im Körper eines Akademikers.„Ich werde auch manchmal ‚Mr. Fantasy‘ genannt – vor allem von mir selbst!“ (Bernd Begemann)
Mein Verhältnis zur Kunst gestaltet sich leider zunehmend wie meine Sympathie für das "runde Leder". Unlängst stellte Thünnwardt Tünnenson so richtig fest: "Ach, die Leute interessieren sich nicht für 'Kunstbegriffe'. Die interssieren sich momentan für billige Flugtickets, günstige Ferienparks mit Plastikpalmen, gasbetriebene Grills in Garagengröße und Fleischberge im Angebot, die sie bis zur Unkenntlichkeit verbrutzeln können. Und sonst nichts. Und da ist kein Unterschied zwischen der Mittelklasse im Büro und dem Prekariat am Büdchen." Hätte er doch bloß Unrecht. Aber mit der Kunst ist es mittlerweile - bis auf Ausnahmen - genauso schlecht bestellt wie mit der Fußlümmelei.
Endlich, endlich, endlich ist diese Bundesliga-Saison vorbei!! Schade auch, dass der HSV nicht in Würde absteigen kann, wo sie sich doch fünf Jahre darauf konsequent vorbereitet haben! Im REWE wurde ich per Sammelkarte daran erinnert, dass bald die Titelverteidigung in Russland beginnt. Ganz, ganz ehrlich:
Selten habe ich mich weniger auf eine Weltmeisterschaft gefreut als dieses Mal.
Werde ich etwa altersfußballavers?!! Gibt es dieses Wort überhaupt? Liegt es nur am verkackten Videobeweis, der mir die letzte Freude am Fußball nahm?? Darf man das Wort "verkackt" einfach so im akademischen Umfeld verwenden? Oder ist doch Hecking an allem schuld?!!
"Ich bin eigentlich ein recht talentierter Handwerker - gefangen im Körper eines Akademikers." Und dann erinnere ich mich daran, wie ich bei meiner Großmutter mal eine Lampe reparierte: 400 DM Schaden. Damit habe ich aber den grandiosen Kolumnentitel kurz "erklärt". Das war zu DM-Zeiten, da trug ich noch einen Schnurrbart. Ach, nee, das war ja eine andere Erinnerung. Diese kommende Weltmeisterschaft macht einen ganz kirre im Kopp!! Oder hat der Titelgewinn letztes Mal nur das überlagert, was mir seit Jahren auf den Sender geht? Bierhoff, die Girlandenmenschen und der Klatschpappenfanclub und so dämlicher Positionierungsmumpitz wie "Die Mannschaft"?
Und mit dem nötigen Kleingeld hat man dank des Videobeweises, der in einem kleinen Keller in Köln Genf ausgekungelt wird, gute Chancen, Weltmeister zu werden - die sportliche Leistung wird immer irrelevanter. Dazu noch Austragungsorte wie Katar 2022: Sie machen es einem echt einfach, sich peu á peu vom Proletensport zu lösen. Aber erst werde ich noch einmal Weltmeister und dann haben wir den Rekord der Brasilianer in jeglicher Hinsicht egalisiert: Titelverteidigung wie 1958 & 1962 und jeweils fünfmal König Meister der Welt!! Ich muss mal am "Büdchen des Friedens" vorbeischauen und hören, was man dort über das kommende Sommerturnier so denkt.
Naja, spätestens am 15.07.2018 interessiere ich mich wieder enorm für unser herrliches Team, Euer Schomberg
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