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Junge Menschen tun wunderliche Dinge! Oder: Wann wird man ein böser, alter Mann?!?!



Wolkenbilder IV: "Das Monster von Loch Ness über dem Rhein!" Wobei ein befreundeter Steuerexperte zu Recht anmerkte: "Das sieht mir mehr nach dem Gemälde aus von Pieter Brueghel d.Ä.: 'Liegende Wolkenfrau macht Selfie'! Wie auch immer: Es war ein kreativer Sommer am Rheinboulevard, im Jahr des Herrn 2017. Und wie sieht wohl eine Wimpernzange in dieser Größe aus? Fragen über Fragen.




Man kann sich mit zunehmendem Alter aber auch skurrile Hobbies suchen ... oder Planespotter per Zufall werden!! Wobei sich das "innere Annullierungsopfer" schon freut, wenn sonntags überhaupt mal eine Eurowingsmaschine abhebt. Gefühlt derzeit eher Ausnahme als Regel.


War das "früher" eigentlich auch schon so, dass man in der S-Bahn wortlos die Wimpernzange aus der Handtasche nahm und anfing - die Fotofunktionen des Smartphones nutzend - sich sehr ausführlich zu schminken?!! Oder fiel mir das dereinst einfach nicht so auf, da ich eine höhere Konzentrationsspanne besaß und mich - trotz mannigfaltiger Ablenkungen - in "Software für Snobs" vertiefen konnte. Oder zumindest halbamüsant twittern?

 

Ich kann das nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, was ich aber mit Bestimmtheit sagen kann: Vor allem sieht es - im öffentlichen Raum - schon sehr grenzdebil aus, die Wimpernzange laaaaaaaange gedrückt zu halten ... Wobei ich jetzt von einer Kollegin hörte, dass man die Nummer in der Regionalbahn mit vollem Make-up und Papilotten in den Haaren erleben kann ... sähe ich so etwas, ja dann hätte ich sofort einen Ohrwurm, denn ich bekomme auch aufgrund visueller Eindrücke Ohrwürmer, den ich einen ganzen Tag nicht mehr los würde: "Papilotten im Haar und an den Hüften Bananen ..."

 

Aber vielleicht besteht die einzige "Neuheit" der ganzen Nummer darin, dass heutzutage ein Smartphone benutzt wird - und kein Handspiegel! Diese Moderne (Digitale Fremdbestimmung, Deutsches WM-Vorrundenaus, italienische Verhältnisse in der Bundesregierung) macht einen noch ganz verrückt. Und dann führt man in der Mittagspause Dialoge wie diesen und denkt: Hmmh.

 

"Muss jemand an die Mikrowelle?"

 

"Nö. Warum?"

 

"Ich brauch' die jetzt mal 25 Minuten."

 

"Wofür?"

 

"Ich muss Köttbullar fürs Tippspiel erhitzen."

 

"25 Minuten? Dann sind die doch Kohle!"

 

"Steht aber auf der Verpackung, bei Unterhitze."

 

So ist es also, wenn die GenZ nicht mehr weiß, was eine Mikrowelle ist. Vielleicht hätte ich zu Testzwecken mal ein Telefon mit Wählscheibe mitbringen und mich an den angstvoll geweiteten Augen voller kognitiver Dissonanzen erfreuen sollen ... Nein, das tun ja doch nur böse, alte Männer!

 

Thünnwardt Tünnenson tutete ins gleiche Generationen-Horn, als er eine Beobachtung aus der Sommerfrische zum Besten gab: "Ich beobachtete in Holland zwei junge deutsche Touristinnen, die verzweifelt versucht haben, einen Sechser-Karton Heineken durch die runde Öffnung eines Altglascontainers zu quetschen. Nach einer gefühlten Ewigkeit haben sie dann die Flaschen einzeln versenkt und ob ihrer Pfiffigkeit fröhliche Heiterkeit an den Tag gelegt."

 

Obwohl ich ja manchmal versuche, mich auf Karrieremessen betont jung + hip (= jupp) zu geben, keine Krawatte trage und Dinge wie "Sofortness" und "Disruption" sage, kann ich damit mein Alter nicht verschleiern. Und der Sonnenbrand auf der Kopfhaut rührte sicher nicht daher, dass ich mehr Haare bekam. Wie legte unlängst ein Fußballfreund einer Dame in den Mund, der ich Einstiegsmöglichkeiten bei meinem Arbeitgeber aufzeigte: "Nee, Mama, dieser Mann trug keine Krawatte und hatte den obersten Knopf seines Hemdes geöffnet. Mit einem derartigen Hallodri möchte ich nichts zu tun haben!"

 

Das ist alles kein Wimpernneid! Versichert vor Zeugen: Euer Schomberg.